Postpartale Depression und krankes Baby
Zaklina Bäbler spricht über ihre schwerste Zeit

Seit 6. Oktober ist Zaklina Bäbler Dreifach-Mama. Warum die Zeit nach der Geburt alles andere als leicht war und Baby Stella eine Nacht im Krankenaus verbringen musste.
Publiziert: 02.12.2023 um 09:33 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2024 um 08:51 Uhr
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Zaklina Bäbler hatte nach der Geburt mit Depressionen zu kämpfen.
Foto: Hernandez Edgar/hernandezstudio
Maja Zivadinovic
Schweizer Illustrierte

Blick: Zaklina, wie geht es dir?
Zaklina Bäbler: Danke, jetzt geht es mir ganz gut. Nach Stellas Geburt hatte ich aber mit der hormonellen Umstellung zu kämpfen. Während rund fünf Wochen litt ich, wie nach meinen ersten zwei Geburten, leider unter einer Wochenbettdepression. Drei, vier Tage waren dabei besonders heftig.

Mit welchen Symptomen äusserte sich deine Wochenbettdepression?
Ich hatte starke Angst- und Überforderungsgefühle. Zwischendurch litt ich unter Benommenheit und hatte rasende Gedanken. Das ist jetzt aber zum Glück vorbei, und ich kann sagen, dass es mir wieder ganz gut geht.

Stella ist bald zwei Monate alt. Wie geht es ihr?
Jetzt ist auch sie zum Glück wieder wohlauf. Vor zwei Wochen hatte sie leider Corona. Wir mussten zur Überwachung eine Nacht im Spital verbringen. Ich habe keine Ahnung, wo sie den Virus aufgelesen hat. Sie war die einzige bei uns daheim, die es hatte. Möglicherweise hat sie sich bei der Kontrolle in der Kinderarztpraxis angesteckt. Jetzt ist sie aber wieder fit und ganz zufrieden.

Wie haben dein Sohn Leandro und die kleine Lily auf Stella reagiert?
Sie hatten beide von Anfang an grosse Freude. Leandro ist ja schon gross. Lily hatte derweil schon Momente, in denen sie eifersüchtig war. Das hat sich in der Zwischenzeit aber gelegt, zum Glück.

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Wie hast du Stellas Geburt erlebt?
Als sehr schmerzhaft und intensiv. Sicher auch, weil Stella eine Sternguckerin war. Nichtsdestotrotz finde ich, dass die Erfahrung als solche schöne Erinnerungen bei mir hinterlässt. So eine Geburt ist eine Urgewalt, wie von einer anderen Dimension. Ich vergleiche Gebären gern mit einem Tsunami. Wenn es durch ist, fühlt man sich stark und unbesiegbar. Ich staune jedes Mal, wozu der weibliche Körper fähig ist.

Vor Stellas Geburt hattest du Respekt vor einem Leben mit zwei Kindern unter zwei Jahren. Habt ihr euch mittlerweile gut eingelebt?
Langsam haben wir uns tatsächlich eingegroovt. Es ist aber natürlich nach wie vor eine Herausforderung mit zwei so Kleinen. Vor allem der Mittagsschlaf ist eine Challenge, wenn ich allein mit den Mädchen bin. Lily ins Bett zu bringen, ohne dass sie dabei von Stella geweckt wird – und umgekehrt –, ist eine schwierige Mission. Ich hab auch schon beide ins Auto geschnallt und bin 30 Minuten rumgefahren. Kaum war ich daheim, fing Stella zu weinen an und hat Lily geweckt, die erst seit zehn Minuten schlief. Da komme ich schon an meine Grenzen.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Wie sind eure Nächte?
Die sind Gott sei Dank sehr gut. Stella hat keine Schreistunden, wie die anderen zwei sie hatten. Sie ist sehr zufrieden und schläft meist sehr gut von rund 23 bis 4, 4.30 Uhr durch.

Stillst du Stella?
Ja, das mache ich. Für mich gehört das einfach dazu, wenn das Stillen funktioniert. Beim Stillen handelt es sich um die Nahrung, die die Natur vorgesehen hat und die für Babys am gesündesten und besten ist. Ich bin vor allem auch in Zeiten von Corona so dankbar darum. Auch Lily hatte mit drei Monaten Corona. Die Muttermilch passt sich jeweils den Bedürfnissen des Kindes an – ist also auch vor allem bei Infektionen Gold wert.

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Was hast du für einen Tipp für Eltern, die mit einem Kleinkind noch ein Baby bekommen?
Gaaaanz tief durchatmen. Und «Go with the flow». Sich nicht viel vornehmen, ist sicher schon mal gut. Alles, das nicht wichtig ist, kann warten. Und sich darauf einstellen, dass ein paar Monate lang alles anders sein wird und man in seiner Freiheit etwas eingeschränkt ist. Dabei aber cool bleiben und sich vor Augen halten, dass das nur temporär so ist.

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