Nächste Woche feiert Polo Hofer seinen 72. Geburtstag. Das grenzt an ein Wunder. Letzten Sommer wurde der Sänger von seinen Ärzten mit der brutalen Diagnose Lungenkrebs konfrontiert. Monatelang musste er sich einer schweren Chemotherapie unterziehen. Er verlor massiv an Gewicht und brachte kaum mehr 50 Kilos auf die Waage. Die Wohnung verliess er nur für Arztbesuche. Seitdem bangt die ganze Schweiz um den Vater des Mundartrocks.
«Chemotherapie ist abgeschlossen»
Wie es heute konkret gesundheitlich um ihn steht, wissen nur er und seine Ärzte. «Die Chemotherapie ist abgeschlossen, zurzeit nehme ich keine Medikamente mehr», sagt Polo National. Äusserlich wirkt er sehr zerbrechlich. Doch in seinem Innern lodern die Lebensgeister. «Ich produziere derzeit meine erste englischsprachige CD», sagt er und kündigt damit sein Comeback an.
Vor einigen Jahren hat Polo mit Gitarrist Hank Shizzoe (50) und seinem alten Rumpelstilz-Kollegen Hanery Amman (64) heimlich ein gutes Dutzend englischer Songs eingespielt. Über die Hälfte stammen aus Hofers Feder. Die CD «Another Side of Polo» soll im Frühsommer auf den Markt kommen. Bis dahin wolle er wieder bei Kräften sein, sagt er. «Ich möchte bald wieder irgendwo an einer Feier auftauchen.»
«Ich bin untergewichtig»
Er sei aber leider noch zu schwach, um alleine Treppen zu steigen, sagt Polo. Um wieder zu Kräften zu kommen, kocht er regelmässig: «Ich bin untergewichtig. Wenn ich koche, probiere ich wenigstens immer ein bisschen.» Besonders die kreolische Küche hat es ihm angetan. Zum Essen darf auch eine Flasche Rotwein nicht fehlen. «Ich trinke aber nur sehr guten Wein», betont er. «Eine Flasche pro Tag liegt drin.»
«Ich stand an der Wiege von Krokus»
Trotz vielen Plänen befasst sich Hofer auch mit der Vergangenheit. Letzte Woche lud er Krokus-Rocker Chris von Rohr (65) zu sich ein, für den er vor über 40 Jahren das allererste Krokus-Platten-Cover gestaltet hatte. «Ich stand an der Wiege von Krokus», erinnert sich Polo und überreicht von Rohr eine Vergrösserung des besagten Coverbildes mit einer Widmung. «Das Geschenk hat mich berührt», sagt Chris von Rohr, «aber auch nachdenklich gemacht. Ich hoffe, dass Polo bald wieder der Alte ist.»
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