Politiker sauer wegen deutscher Werbung mit Egli
«Ich würde sie lieber für etwas wie Toblerone sehen»

Beatrice Egli ist derzeit auf der Werbung eines deutschen Discounters zu sehen – auch in der Schweiz, wo es gar keine Filialen des Detailhändlers gibt. Das passt nicht allen.
Publiziert: 10.07.2019 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:05 Uhr
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Wegen dieser Werbung steht Beatrice Egli in der Kritik.
Foto: Instagram
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Michel ImhofTeamlead People

Beatrice Egli (31) strahlt diese Woche aus dem Prospekt der deutschen Supermarkt-Kette Real – ganz Deutschland sieht die Werbung für Sportbekleidung mit der Schweizer Sängerin. Und auch in grenznahen Gebieten der Schweiz wurde der Prospekt verteilt, um Kunden für die Angebote von Real nach Deutschland zu locken. 

Das bringt Marcel Fringer (51), FDP-Nationalratskandidat und Präsident des Schaffhauser Gewerbeverbands, auf die Palme. «Ich kann absolut nicht verstehen, dass sich ein Schweizer Superstar für eine deutsche Billigkette für Werbezwecke hergibt», motzt er. Fringer spricht von einem «Schlag ins Gesicht des Schweizer Detailhandels». Seit Jahren würde er sich gegen das Ladensterben in Schaffhausen einsetzen. «Deshalb hat es mich getroffen, als ich Egli in diesem Prospekt sah.»

Der Detailhändler will mit Egli Schweizer über die Grenze locken

Mit seinem Unmut ist Fringer nicht allein. «Dass eine deutsche Firma mit einem beliebten Schweizer Schlagerstar die Umsätze jenseits der Grenze ankurbeln will, ärgert mich», sagt der Zürcher SVP-Nationalrat Mauro Tuena (47). «Ich würde Egli lieber als Aushängeschild einer Schweizer Marke sehen, beispielsweise Toblerone oder Läderach-Schokolade.»

Auch der Zuger CVP-Ständerat Peter Hegglin (58) nervt sich: «Ich finde es fragwürdig, dass deutsche Werbung mit Egli im Schweizer Grenzgebiet verteilt wird.» Die Aktion sei «nicht gerade ideal» für das einheimische Gewerbe, findet auch die Zürcher Kantonsrätin Nina Fehr Düsel (38), die im grenznahen Eglisau ZH aufgewachsen ist. 

Egli arbeitet nicht für Real

Beatrice Egli sei bloss Botschafterin der Sportbekleidungs-Marke Syltfit, die von Real vertrieben werde, präzisiert Markus Jablonski von der deutschen Handelskette. «Sie arbeitet nicht für uns, und es sind derzeit auch keine direkten Kooperationen zwischen Real und Frau Egli geplant.» Eine weitere Werbung mit der Schwyzerin ist also nicht vorgesehen. Beatrice Egli selber wollte sich gegenüber BLICK nicht zu ihrem Engagement für das deutsche Unternehmen äussern. Rückendeckung bekommt sie aber vom Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser (58): «Ich freue mich für Beatrice Egli, dass sie auch in Deutschland erfolgreich ist.»

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