Schlussendlich war es doch eine Überraschung. Ende August gab Joiz seine Schliessung bekannt, 75 Mitarbeitende sind von dem Aus des Jugendsenders betroffen. Darunter befinden sich neben Informatikern, Videojournalisten und Produktionsleitern natürlich auch die Moderatoren. Jetzt wo sich der erste Staub auf den Trümmern des Senders gesetzt hat, lohnt es sich nachzufragen, was die ehemaligen Gesichter von Joiz heute machen.
Offen für Neues
«Ich bin auf der Suche», sagt Anthony «Bighead» Ackermann (29) zu BLICK. Er trinke in letzter Zeit viel Kaffee mit Freunden und perfektioniere seine Ping Pong-Künste. Für ihn ist aber klar, dass er im Medienbereich bleiben wolle: «Grundsätzlich kann ich sagen: Ich will Leute unterhalten. Es macht mir immer noch sehr viel Spass vor der Kamera zu stehen, ich möchte aber auch andere Aspekte der Videoproduktion kennenlernen. Schnitt, Kamera - Eigentlich alles.»
Diese Offenheit für Neues hat für Tama Vakeesan (28) ganz pragmatische Gründe: «In der Schweiz gibt es nicht besonders viele Stellen als Moderatorin, deshalb bin ich für alle Angebote offen, so lange es etwas mit Medien zu tun hat.» Momentan geniesst die Moderatorin aus Langenthal die Qual der Wahl. Es sind einige Angebote auf dem Tisch, konkret kann sie aber noch nichts verraten.
Mikrofon gegen Stift
Auch Gülsha Adilji (31) hat neue Wege eingeschlagen. Obwohl die Noiz-Moderatorin schon seit Anfang Jahres nicht mehr bei Joiz angestellt war, hat sie immer wieder als Freelancerin für den Sender gearbeitet. Momentan hat sie das Mikrofon gegen den Stift eingetauscht: «Ich schreibe zur Zeit mehrere Kolumnen für Zeitschriften und Zeitungen, verwirkliche aber auch Texte für Bühnenprojekte.» Neben ihrer Schreibarbeit hat Adilji auch noch einen handfesteren Verdienst und steht zwei bis dreimal die Woche hinter dem Tresen des veganen Restaurants «Elle'n'Belle». Mit Joiz hat Adilji schon seit einiger Zeit abgeschlossen, dennoch dürfte man sie wieder auf dem Bildschirm sehen: «Ich drehe momentan mehrere Piloten.» Man darf gespannt sein.