Piero Esteriore kann zu seinem 40. nicht einmal anstossen
«Ich werde wie ein Mönch feiern»

Nicht viele haben mit 40 Jahren schon ein so bewegtes Leben hinter sich wie Piero Esteriore, der Sänger mit italienischem Temperament. Doch an seinem runden Geburtstag hält er sich mit Genussmitteln zurück, denn danach muss er zur Krebsvorsorgeuntersuchung.
Publiziert: 23.09.2017 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:49 Uhr
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Piero Esteriore wird 40 Jahre alt. Weil er kurz danach zur Krebsvorsorgeuntersuchung muss, kann er nicht mal richtig feiern.
Foto: Siggi Bucher
Anita Plozza

Heute feiert Piero Esteriore seinen 40. Geburtstag. Vor 13 Jahren sorgte der Schweizer mit sizilianischen Wurzeln im Fernsehen SRF für grosse Emotionen. Mit Charme und feurigem Temperament eroberte er bei der ersten Staffel der Castingshow «Music Star» den dritten Platz. Noch im gleichen Jahr vertrat er die Schweiz beim Eurovision Song Contest in Istanbul. Leider – wie viele Künstler vor und auch nach ihm – mit null Punkten für die Schweiz.

Jugendsünden abgehakt

Vor seinem 40. Geburtstag schaut der Musiker und Sänger sentimental zurück. «Klar, ich habe Fehler gemacht», sagt Esteriore zu BLICK. Damit spielt er auf seinen legendären Crash am 4. Oktober 2007 ins Ringier-Pressehaus an, vor fast genau zehn Jahren.

Er ist ausgerastet, wegen eines Artikels im BLICK. «Das Ganze kann ich natürlich nicht vergessen, aber ich habe es abgehakt. Heute nehme ich es mit Humor, es war eine Jugendsünde, die mich zum Schmunzeln bringt», sinniert er.

Esteriore wird immer wieder auf den Vorfall angesprochen. «Es bleibt an mir haften wie ein Tattoo», sagt der Musiker. Rechtfertigen wolle er sich auch nach zehn Jahren nicht, aber erklären würde er es schon gerne.

«Ich verlor damals meinen Grossvater, habe viel Geld investiert, war sieben Monate in den USA für die CD-Produktion. Dass ich ausgerastet bin, ist unverzeihlich – es war ein Eigengoal, das spüre ich seither immer wieder», bedauert Esteriore. Für Auftritte wird er deswegen kaum mehr gebucht, von Radiostationen wird er noch heute boykottiert.

Das Ganze habe ihn, nebst dem faktischen Ausschluss aus der Branche, gut 120'000 Franken gekostet. Geblieben ist ihm wenigstens der Humor. «Die Tür im Pressehaus von  Ringier gehört sozusagen mir», sagt er lächelnd.

Seine Kinder sind sein Lebenselixier

Wenn Esteriore von seinem grössten Hit spricht, meint er damit nicht ein Lied, sondern seine Sophia (23), die er im Juli geheiratet hat. «Ich bin mega happy. Zusammen betreiben wir in Basel einen Coiffeursalon. Der Alltag und ein sicherer Job sind etwas vom Wichtigsten», betont der gelernte Coiffeur. Die Familie bedeute ihm alles, seine Kinder Alessia (14) und Leandro (6) seien sein Lebenselixier.

Zu seinem 40. Geburtstag wünscht sich der sympathische Basler ganz einfach Gesundheit. Dass diese nicht selbstverständlich ist, musste er am eigenen Leib erfahren. Vom Hodenkrebs, der bei ihm und seinem Bruder Gabriele (22) vor zwei Jahren entdeckt wurde, haben sich beide erholt.

Zwei Tage nach seinem Geburtstag steht bei Esteriore jedoch die Nachkontrolle im Spital an. «Ich werde meinen 40. Geburtstag wie ein Mönch feiern, darf nicht mal anstossen», sagt er halb im Spass, halb nachdenklich. «Und wenn ich noch etwas wünschen darf, wäre es Akzeptanz in der Branche, damit ich meine Musikerleidenschaft wieder leben darf», hofft er. 

Ein Anfang könnte Esteriores Auftritt am 29. Oktober in Therwil BL sein, als Einheizer vor dem Konzert von Jazz- und Rock-Keyboarder Brian Auger (78) und Alex Ligertwood (70), dem ehemaligen Sänger von Carlos Santana. 

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