Pepe Lienhard ist der grösste Schweizer Bandleader. Am 23. März wird er 75 – und ist voller Tatendrang. Musiker Pino Gasparini ist einen Tag älter als sein Freund, mit dem er seit über 50 Jahren erfolgreich auf der Bühne steht. Bei BLICK verraten sie, was sie in ihrem Leben gelernt haben, was sie bereuen, aneinander schätzen, was sie aber auch gegenseitig nervt.
Pepe Lienhard
Fünf Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe:
1. Mann muss immer bereit sein, eine Chance, die vorbeikommt, zu ergreifen und die Anforderungen zu erfüllen.
Wir haben uns immer bemüht, Topqualität abzuliefern, was sich über die Jahre bewährt hat.
2. Respekt vor dem Publikum. Das habe ich von Udo Jürgens gelernt. Er hat jeden Konzertbesucher, jede Konzertbesucherin ernst genommen.
3. In der Natur und bei den Tieren den Ausgleich zum teils doch recht oberflächlichen Showbusiness zu finden. Das hat mich immer geerdet.
4. Toleranz, Wertschätzung und Grosszügigkeit. Diese Einstellung hat für mich immer gestimmt, auch wenn es nicht immer zu meinem Vorteil war.
5. Eine ehrliche und liebevolle Partnerschaft ist für mich die unabdingbare Basis, um glücklich und ausgeglichen zu sein.
Fünf Dinge, dich ich bereue:
1. Dass mein Vater meinen beruflichen Erfolg als Musiker nicht mehr erleben durfte. Das konnte ich nicht beeinflussen, aber es tut mir noch heute leid.
2. Manch einen Vertrag hätte ich vor dem Unterschreiben gründlich durchlesen sollen.
3. Bhutan zu bereisen, war wegen der unglaublichen Fauna und Flora stets ein Wunsch von mir. Das Land liegt aber zu hoch; die Höhe ertrage ich leider nicht mehr so gut wie früher.
4. Den Spanischkurs abzubrechen. Die Sprache besser zu lernen, steht bis heute auf meiner Bucket List. Wir reisen gerne nach Zentral- und Südamerika. Es ist einfach toll, wenn man sich mit den Einheimischen in ihrer Sprache austauschen kann.
5. Dass ich mein erstes Saxofon, das mir meine Mutter zu Weihnachten 1957 geschenkt hatte, weggegeben habe.
Das schätze ich an Pino:
Seine Loyalität über 50 Jahre in jeder Beziehung. Und seine professionelle Einstellung. Er ist immer pünktlich, immer perfekt vorbereitet und mit vollem Einsatz dabei.
Was mich an Pino nervt:
Es gibt an Pino wenig auszusetzen. Das Einzige, was manchmal ein bisschen nervt: Pino geht nach jedem Gig sofort nach Hause und hängt nicht noch ein wenig mit uns ab.
Pino Gasparini
Fünf Dinge, die ich in meinem Leben gelernt habe:
1. Es hat lange gebraucht, doch beim Autofahren bin ich endlich geduldiger geworden.
2. Dass das Leben unberechenbar ist. Ich habe meinen ältereren Bruder durch eine schwere Krebskrankheit verloren.
3. Wie wichtig es ist, langjährige Freundschaften zu pflegen, zeigt sich in Zeiten von Corona umso mehr.
4. Dass es die wahre Liebe und Seelenverwandtschaft doch gibt.
5. Wie wichtig es ist, schöne Momente bewusst und in vollen Zügen zu geniessen – am besten mit einem Glas Champagner in der Hand.
Fünf Dinge, die ich bereue:
1. Nie mit Roger Federer trainiert zu haben.
2. Dass ich Skifahren und Langlauf aufgegeben habe.
3. Dass ich den Kontakt zu meiner Familie zu wenig gepflegt habe. Durch meinen Beruf war das nicht immer möglich.
4. Dass ich gewisse mir wichtige Menschen nicht schon früher kennengelernt habe.
5. Dass ich noch kein grösseres Bett gekauft habe – da ich morgens meistens am Bettrand erwache, trotz einem Mass von 1.80 x 2 m.
Das schätze ich an Pepe:
Seine Professionalität über all die Jahre. Er ist immer für einen da, wenns brennt.
Die frischen Eier von Pepes eigenen Hühnern, morgens zum Frühstück.
Was mich an Pepe nervt:
Dass er einen Tag jünger ist als ich. Dafür sehe ich jünger aus ...
Beruflich ist er zwar immer pünktlich, doch im Privatleben muss ich immer auf ihn warten.
Am Dienstag, 23. März, feiert Pepe Lienhard seinen 75. Geburtstag bei Blick TV. Im 45-minütigen Livestream «Happy Birthday Pepe» spielt er ab 20 Uhr Highlights aus seinem Repertoire (unter anderem «Swiss Lady»), Nummern, die er mit Udo Jürgens spielte, und die schönsten Songs von Frank Sinatra. Begleitet wird er dabei von Gästen wie Pino Gasparini, Marc Sway und Tanja Dankner.
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