Schweizer Grüne tanzen vor Freude. Marcel Weber (60), der Bruder von Peach Weber (66), überrascht mit einem provokativen Sommerhit. «Greta, wir fliegen nicht mehr nach Kreta», heisst der Klima-Song, der seit kurzem auf Youtube und seiner Homepage eifrig geklickt wird. Er handelt davon, dass wir weniger mit dem Ferienflieger verreisen und lieber daheim Ferien machen sollen. «Ich stand gerade mit rauchendem Motor mitten im Gubristtunnel, als ich einen Bericht über die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg am Radio hörte», erzählt Marcel Weber. «Und schwups hatte ich den Refrain im Kopf. Greta reimt sich einfach herrlich auf Kreta.»
Hilfe beim Ballermann-Produzenten geholt
Marcel Weber, der wie sein Bruder als Komiker auftritt, reiste nach Köln (D) und holte sich Hilfe beim Ballermann-Hitproduzenten Oliver deVille. Entstanden ist ein flotter Song, zu dem es auch ein witziges Video gibt. Peachs Brüetsch hofft jetzt, dass das Lied auch auf Mallorca rauf und runter gespielt wird. «Wenn ich ihn auf der Bühne präsentiere, singen schon jetzt alle mit. Der Refrain ist ja auch nicht schwierig.»
Anklang findet der Song auch bei Schweizer Umweltaktivisten. Balthasar Glättli (47), Nationalrat der Grünen, musste schmunzeln, als er den Greta-Song hörte. «Solche munteren Denkanstösse regen hoffentlich auch Leute zum Nachdenken an, die mit Klimamoralismus nichts anfangen können», lobt er. Er gibt aber auch zu bedenken, dass «Ferien in der Schweiz aktuell auch ein subtropisches Erlebnis sind». Solche Dürreperioden dürften auch bei uns nicht zum Normalfall werden.
Bruder Peach: Erfolg mit dem Borkenkäfer
Übrigens: Auch Peach Weber hat schon einmal ein Umweltthema in einem Song veralbert. Er drehte sich um den Borkenkäfer. «Wirds chalt, gfallts mer nümm im Wald. Aber im Juli oder so isch dr Borki wieder do.» Mit diesen Zeilen stürmte er im Sommer 1984 die Hitparade. Das kleine Tierchen galt damals das Schreckgespenst.
«Eigentlich bin ich ja gar kein Klimaaktivist», sagt sein Bruder Marcel. «Ich nehme auch ab und zu den Flieger und war auch schon auf Kreta.» Er wolle auch niemandem Vorschriften machen. «Aber wenn der Song Party-Leute dazu animiert, mal haltzumachen und nachzudenken – umso besser!»