M. G.* (23) aus Meilen ZH ist krankgeschrieben, musste wegen einer gebrochene Nase und zerquetschten Rippen im Spital Männedorf behandelt werden. Er ist das erste Opfer des Schlägers, der vergangene Woche Beat Schlatter spitalreif prügelte.
Nur einen Tag vor dem Angriff auf den Komiker kams zum tätlichen Angriff. «Ich war nach 16 Uhr in der S7 auf dem Heimweg von Rapperswil», erzählt der Lagerist. «Ich döste etwas und als die Ansage zur Haltestelle Meilen kam, öffnete ich die Augen. Dann schlug mich unvermittelt und ohne Vorwarnung ein Mann ins Gesicht. Er prügelte einfach auf mich los, auch, als ich schon am Boden lag.»
In Meilen sei der Mann ausgestiegen und weggerannt. «Ich rannte hinterher», erzählt G. «Dann liess er seine Tasche fallen und kam zurück.»
G. alarmierte die Polizei. Passanten hatten bereits zuvor aus dem Zug den Notruf alarmiert.
«Man nahm mich nicht ernst»
Zwei in Meilen stationierte Polizisten der Kantonspolizei Zürich waren rasch vor Ort. «Ich wollte sofort eine Anzeige machen», sagt G. «Doch sie nahmen mich nicht ernst, weil sie mich kennen. Sie dachten, ich hätte ihn provoziert.»
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt den Vorfall. «Am Donnerstagnachmittag wurde ein Mann vom gleichen Täter wie am Freitag angegriffen», sagt Sprecher Beat Jost. «Die beiden Polizisten sagten dem Opfer, es solle sich zuerst ärztlich versorgen lassen, damit die Verletzungen dokumentiert seien.»
Kein Haftgrund
G. sei aufgefordert worden, tags darauf auf den Posten kommen. «Ich werde den Mann anzeigen», sagt G. «Ich kennen ihn nicht und er attackierte mich völlig willkürlich.»
Der Italiener wurde von der Polizei nach der ersten Attacke am Donnerstag mit auf den Posten genommen und befragt. «Weil er in der Vergangenheit nicht durch gleich gelagerte Fälle aktenkundig war, liess man ihn gehen. Es lag kein Haftgrund vor.» (btg/mcb)