Die nächste Generation steht am Start! Und Olympia-Snowboarder Ueli Kestenholz (40) hat riesige Freude daran. Für den Extremsportler gibt es derzeit nichts Schöneres, als mit seinem Sohn Kalani (6) die Pisten zu erobern. Brettgefühl und Beschleunigung kennt der Kestenholz-Spross vom Surfen, das Tempo als Passagier beim Kitesurfen. «So muss ich schon langsam aufpassen, dass er mir beim Snowboarden nicht um die Beine kurvt», sagt Kestenholz lachend.

Beim Vater-Sohn-Ausflug in Grindelwald BE ist schnell klar: Kalani hat das Zeug, um in die Fussstapfen seines Vaters zu treten. Und diese Fussstapfen sind gross. Kestenholz gewann als erster Schweizer Snowboarder 1998 in Nagano (Japan) olympisches Edelmetall und wurde zweimal Weltmeister. «Ich mache ihm sicher keinen Druck. Aber er sieht natürlich, was der Papi macht, und das will er auch alles ausprobieren», so Kestenholz. Viel wichtiger als der Erfolg ist dem Vater, dass sich sein Sohn draussen in der Natur bewegt: «Er soll kein Kind sein, das nur zu Hause vor der Spielkonsole sitzt.»

Mit dem Sport an der frischen Luft verdient Kestenholz heute sein Geld. Der Profi-Snowboarder hat sein Brett nie an den Nagel gehängt. Im Gegenteil: Neben Freeride-Reisen organisiert er Anfang Februar ein Splitboard-Camp im Wallis. Mit dem teilbaren Board erreicht man Orte, welche zuvor nur Tourenskifahrern vorbehalten waren. «Das Splitboard feiert ein Revival. Jetzt, wo es so wenig Schnee hat, ist das natürlich interessant.»

Und auch in der Luft kennt sich der Berner aus. Er bietet Gleitschirm-Tandemflüge an. Sohn Kalani fliegt regelmässig als Passagier mit. Die Kestenholz sind eben aus dem gleichen Holz geschnitzt.