Noé Ricklin (10) spielt die Hauptrolle im Kinodrama «Finsteres Glück»
Der herzigste Filmstar der Schweiz

Noé Ricklin (10) ist der Star des neuen Kinodramas «Finsteres Glück». Ausserhalb des Sets ist der Viertklässler aber ein ganz normaler Schulbub.
Publiziert: 20.11.2016 um 21:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:52 Uhr
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Noé Ricklin mit dem «Luchs». Im Film spielte das Plüschtier eine wichtige Rolle, jetzt ist er in Noés Kinderzimmer.
Foto: Daniel Kellenberger
Katja Richard

Er ist ein ganz normaler Schulbub, doch sein eindrücklicher Auftritt geht unter die Haut. Noé Ricklin (10) spielt im Film «Finsteres Glück» den Vollwaisen Yves, der bei einem Autounfall seine Familie verloren hat. Wie er das genau gemacht hat, weiss der Viertklässler aus Oerlikon ZH selber nicht so genau. «Yves und ich sind verschiedene Personen», erklärt er sachlich. «Wenn Stefan beim Dreh das Kommando gegeben hat, wurde aus mir Yves.» Stefan Haupt (55, «Der Kreis») ist der Regisseur des Kinodramas. «Die Art und Weise, wie Noé schauen kann, hat uns sofort fasziniert», sagt der Regisseur.

Der Vater entdeckte das Rollenangebot

Erschüttert oder gar traumatisiert hat Noé die Rolle mit dem schweren Schicksal nicht. Vielleicht, weil er genau so unaufgeregt damit umgeht wie sein Vater Patric Ricklin (51): «Noé hat Talent und die Rolle hat zu ihm  gepasst.» Der Vater entdeckte das Inserat fürs Casting im Kindertheater Metzenthin. «Es ging nicht um die Rolle, sondern darum, dass Noé mal erleben kann, wie diese Welt funktioniert», so Ricklin, der früher als Opernsänger auf der Bühne stand und heute als Chorleiter arbeitet. Natürlich ist er stolz auf seinen Sohn, vor allem auf seinen Durchhaltewillen: «Er war die ganzen sieben Wochen des Drehs motiviert und hat keine einzige Szene verpatzt.»

Jetzt spielt er bei Dornröschen mit

Das ist ein Jahr her, für Noé ist die Normalität längst wieder eingekehrt. Gerne möchte er wieder in einem Film mitspielen, am liebsten als Harry Potter oder sonst was mit Fantasy. «Momentan könnte ich aber keine Rolle annehmen», meint der Zehnjährige in erwachsenem Tonfall: «Ich muss mich auf die Schule konzentrieren. Der Wechsel von der 3. zur 4. Klasse war recht anspruchsvoll.» Mathematik und Geometrie sind seine Lieblingsfächer. Was er später werden möchte, kann Noé noch nicht genau sagen: «Das ändert sich ständig, es gibt so viel Berufe. Heute will ich Erfinder werden, morgen Astronaut. Und in zwei Jahren ist es vielleicht Game-Entwickler oder Fussballer.» Ganz weg aus dem Scheinwerferlicht ist Noé aber nicht. Im Dezember spielt er im Kindertheater Metzenthin bei Dornröschen mit, als frecher Hund Knuffi. Eigentlich hätte er gerne eine Rolle mit mehr Text: «Ich belle nicht so gern.»

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