Nicht nur Mahara macht den Abflug
Missen auf der Flucht!

Sie sind jung, schön und berühmt – zumindest hierzulande. Wer Miss Schweiz wird, hat seinen grossen Traum verwirklicht, viele aber flüchten nach dem plötzlichen Ruhm ins Ausland. Aktuellstes Beispiel: Mahara McKay.
Publiziert: 20.01.2015 um 11:31 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:33 Uhr
1/7
Mahara McKay wurde Miss Schweiz 2000.
Foto: RDB/ARC/Jean-Bernard Sieber

Die Wahl zur Miss Schweiz galt einst als Türöffner ins glamouröse Show-Business. Während heute die Missen-Macher auf die «Krone mit Herz» inklusive karitative Tätigkeiten setzen, machte die Miss-Organisation unter Karina Berger (46) kein Geheimnis um den Zweck des Titels: Es sollte die Schönste mit einem Quäntchen Talent gewinnen.

Im Missen-Jahr hauchten Mahara McKay (33) und ihre Kolleginnen Bundesräten am Autosalon Küsschen auf die Wange, lächelten von Titelseiten, posierten in der Badewanne. Was in dem Moment Aufmerksamkeit und Geld bringt, kann nach dem Missen-Jahr zur Belastung werden.

Mahara McKay bereut den Missen-Titel

Mahara McKay erklärte gestern in der «Schweizer Illustrierten», dass sie sich nach dem Missen-Titel sechs Jahre nicht mehr ungeschminkt auf die Strasse traute: «Dabei hasse ich es, mich zu schminken!» Sie bereue manchmal, im Jahr 2000 gewonnen zu haben. «In meiner persönlichen Entwicklung hat mich der Titel gehemmt. Ich wurde immer wieder auf das Äussere reduziert, und das widerspricht mir eigentlich völlig», kritisiert sie.

Jetzt wandert die Halb-Neuseeländerin in ihre zweite Heimat aus. «Ich will mich von meinem öffentlichen Leben verabschieden. Ich freue mich so auf mein neues Leben: Niemand kennt mich, ich habe keine Vorgeschichte.»

Dass Missen nach dem Amtsjahr die Flucht ergreifen, ist nicht neu.

Winiger wanderte gleich zwei Mal aus

Melanie Winiger (35, Miss Schweiz 1996) wanderte der Schauspiel-Karriere wegen 2003 für zwei Jahre nach Los Angeles aus, besuchte mehrere Kurse an der Lee Strasberg-Schule. Mit den grossen Rollen wollte es aber nicht recht klappen, Winiger kehrte zurück.

In der Schweiz machte sie eine respektable Karriere als Moderatorin. 2012 zog es sie nach der Scheidung von Rapper Stress (37) dann wieder weg, diesmal nach New York. Sie erklärte damals: «Ich muss mein Glück einfach in dieser Weltstadt versuchen. Ich habe in der Schweiz sehr viel Schönes erleben dürfen. Aber ich will mich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.» Doch auch dieses Abenteuer war nur von begrenzter Dauer, Winiger kehrte nach dem Liebes-Aus mit Art Director Magnus Berger (41) in die Schweiz zurück.

Vinzens will seit 2004 Hollywood erobern

Auch Nadine Vinzens (Miss Schweiz 2002) wanderte 2004 aus. Sie zog nach Los Angeles um - ebenfalls an der Lee Strasberg-Schule - Schauspielerin zu werden. «Es ist der Ort der unbegrenzten Möglichkeiten», erklärte sie. Trotzdem blieb der grosse Erfolg aus, Vinzens spielt aber immer wieder in europäischen Produktionen mit. Zuletzt wurde sie für ihre Rolle in «Missen Massaker» gelobt.

Lauriane fühlte sich in der Schweiz verurteilt

Ebenfalls aus Karriere-Gründen kehrte die Miss Schweiz 2005, Lauriane Gilliéron (30), der Schweiz zwei Jahre nach dem Titel den Rücken. Das Ziel: Hollywood erobern. Sie erklärte: «Ich liebe die Schweiz, aber ich fühle mich hier verurteilt. Den Entscheid habe ich bis heute nicht bereut.» Die zielstrebige Westschweizerin schaffte es an die Seite von George Clooney (53) in den Nespresso-Spot und ergatterte eine kleine Rolle in «Stand Up Guys», an der Seite von Al Pacino (74).

Amanda Ammann zieht es nach Asien

Amanda Ammann (28, Miss Schweiz 2007) kehrte nach dem Missen-Jahr an die Uni zurück, machte ihren Master an der Universität St. Gallen und absolvierte 2010 ein Praktikum auf der Schweizerischen Botschaft in Manila, Philippinen.

Immer wieder zieht es die Ostschweizerin nach Asien: Sie arbeitete später für eine NGO in Singapur. «Durch mein Studium der Internationalen Beziehungen war von Anfang an klar, dass meine berufliche Zukunft im Ausland liegt.»

Auch Cook und Toyloy brauchten eine Schweiz-Pause

Whitney Toyloy (24, Miss Schweiz 2008) wollte nach dem Missen-Jahr, in dem sie kräftig für Schlagzeilen mit Affären sorgte, wieder unbekannt sein. Sie besuchte die Hotelfachschule und absolvierte ein Praktikum bei Starkoch Anton Mosimann in London, lebt heute aber wieder in der Westschweiz.

Und noch ein Beispiel für die Missen-Flucht: Kerstin Cook (25, Miss Schweiz 2010). Sie wollte nach dem Missen-Jahr als Model durchstarten. Die Schweiz wurde ihr zu klein, nach verschiedenen Stationen lebt sie aktuell in Miami. (any)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?