Neue Solothurner Film-Direktorin Anita Hugi nimmt Junge ins Visier
Sie will das Kino zum Knistern bringen

Sie ist die neue Film-Direktorin der Solothurner Filmtage: Anita Hugi über das Knistern im Kino, den Sprung in die Aare und wie sexy Stars sind.
Publiziert: 04.07.2019 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 23:38 Uhr
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Anita Hugi ist die neue Direktorin der Solothurner Filmtage.
Foto: Tim X. Fischer
Katja Richard

Es ist wieder eine Frau: Anita Hugi ist die neue Film-Direktorin in Solothurn. «Für mich ist das natürlich eine gute Nachricht», so Hugi. «In 53 Jahren bin ich ja erst die zweite Frau in dieser Position, da gibt es noch etwas Spielraum.» Die Bielerin spricht schnell, das Tempo erinnert eher an eine Französin als an eine Seeländerin. «Ja, ich bin sehr frankophil», so die 43-Jährige, die bereits im kanadischen Montreal ein Filmfestival leitete und erst kürzlich ins Seeland zurückgekehrt ist. «Ich wollte schon immer am Bielersee wohnen. Und jetzt werde ich in Solothurn vielleicht auch mal von der Brücke in die Aare springen.»

Begeistert für die Magie des Kinos

Stillstand ist nichts für Hugi, die schon als Studentin beim französisch-deutschen Kultur-Sender Arte arbeitete und später beim Schweizer Fernsehen das Filmprogramm der «Sternstunde Kunst» verantwortete. Bereits in sechs Monaten finden die Solothurner Filmtage statt. Hugi will ein jüngeres Publikum für die Magie des Kinos begeistern: «Damit meine ich die 20- bis 40-Jährigen. Es ist die Generation, die sich Filme lieber im Internet und auf Netflix anschaut.

Mit George Clooney ist kaum zu rechnen

Dafür möchte sie in den sozialen Medien noch mehr auf das Filmerlebnis in Solothurn aufmerksam machen und zu Diskussionen anregen. «In Solothurn geht es nicht nur ums heimische Filmschaffen, sondern auch um gesellschaftlichen Austausch.» Zudem soll das Festival spielerischer werden, etwa mit Konzerten, Events oder Locations, die nach dem Filmvergnügen locken. Auch Stars sind in Solothurn willkommen. «Mit George Clooney ist kaum zu rechnen, ausser er kommt mit einem Schweizer Film.»

Für Überraschungen gut

Hugi verspricht aber: «Ich bin für Überraschungen gut.» In Montreal habe sie etwa den französischen Schauspieler Mathieu Almaric (53) eingeladen, der einem breiten Publikum als Bond-Bösewicht bekannt ist, aber auch Filmemacher sei. Wichtig ist ihr der Bezug zum Film. Es gehe nicht um Glamour, bloss um die Scheinwerfer auf sich zu richten; es gehe um die Eigenheit jedes ausgewählten Films. «Sexy ist das, was nicht makellos ist», sagt Hugi. Und: «Film erzeugt Spannung! Sei sie anhaltend intensiv oder immer kurz vor dem Abreissen. Kino sorgt auch in Zeiten der Digitalisierung für Knistern.»

Schweizer Klassiker rund um die Uhr

Über das Streaming-Angebot Filmo, das an den diesjährigen Solothurner Filmtagen erstmals vorgestellt wurde, sind Schlüsselwerke der Schweizer Filmgeschichte neu rund um die Uhr verfügbar. Die Produktionen werden von unabhängigen Experten nach ästhetischen und historischen Gesichtspunkten ausgewählt, neu digitalisiert, in den Landessprachen untertitelt und online zugänglich gemacht. Einzelne Titel unterzieht die Cinémathèque suisse auch einer Restaurierung, dazu kommen Bonusmaterial und Hintergrundinfos. Erhältlich über die Plattformen iTunes, Teleclub on Demand, UPC, Sky, Lekino oder Cinefile.

Über das Streaming-Angebot Filmo, das an den diesjährigen Solothurner Filmtagen erstmals vorgestellt wurde, sind Schlüsselwerke der Schweizer Filmgeschichte neu rund um die Uhr verfügbar. Die Produktionen werden von unabhängigen Experten nach ästhetischen und historischen Gesichtspunkten ausgewählt, neu digitalisiert, in den Landessprachen untertitelt und online zugänglich gemacht. Einzelne Titel unterzieht die Cinémathèque suisse auch einer Restaurierung, dazu kommen Bonusmaterial und Hintergrundinfos. Erhältlich über die Plattformen iTunes, Teleclub on Demand, UPC, Sky, Lekino oder Cinefile.

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