Auf einen Blick
- Meta Hiltebrand wird neue Chefredaktorin von «Kochen»
- Als Legasthenikerin sieht Hiltebrand die Aufgabe als Herausforderung, hat aber ein starkes Team
- Hiltebrand übernimmt die Leitung des Magazins nach über 20 Jahren unter Annemarie Wildeisen
Neuer Job für Meta Hiltebrand (41). Die Star-Köchin wird neue Chefredaktorin von «Kochen». Bereits ab der Mai-Ausgabe übernimmt die Zürcherin die Leitung des beliebten Koch- und Lifestyle-Magazins. Mit ihrem dreiköpfigen Team läutet die erfolgreichste Schweizer Fernsehköchin eine neue Ära des Magazins ein, das zuvor über 20 Jahre lang von Annemarie Wildeisen (79) geführt wurde. «Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung», sagt Hiltebrand zu Blick. «Die Zukunft von ‹Kochen› mitzugestalten, ist für mich ein wahr gewordener Traum – jeder Koch wünscht sich doch ein eigenes Magazin.» Im Zuge des Relaunchs erhält die Publikation auch einen neuen Namen. Aus «Kochen» wird «Einfach kochen by Meta Hiltebrand».
Mit dem neuen Aushängeschild hofft der Verlag, neue Leserinnen und Leser gewinnen zu können. «Nachdem wir das Magazin von CH-Media übernommen hatten, haben wir den Vertrag mit Annemarie Wildeisen nicht verlängert», erklärt Mark Schönholzer (59), von der Medienatelier AG und Marketing-Leiter von «Kochen», zu SonntagsBlick. «Wir sind Frau Wildeisen sehr dankbar für das unglaubliche Fundament, das sie jahrelang aufgebaut hat. Für die Zukunft war es uns allerdings wichtig, dass wir mit dem Magazin auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen und erreichen können. Meta Hiltebrand ist dafür die perfekte Persönlichkeit.»
Wildeisen will weitermachen
Der Entscheid des Verlags habe sie sehr «unvermittelt» erreicht, erklärt Annemarie Wildeisen auf Anfrage. «Die Kommunikation mit den zuständigen Leuten lässt zu wünschen übrig. Ich habe seit der Kündigung nichts mehr gehört.» Doch die legendäre TV-Köchin will trotz des Magazin-Aus nicht kürzertreten. «Ich habe nicht vor, in Rente zu gehen. Und ich bin erleichtert, nicht mehr in diesem Chaos zu arbeiten», sagt Wildeisen.
«Meine Tochter und ich können uns nun mehr unserer Kochschule in Bern widmen. Zudem arbeite ich an einem neuen Kochbuch.» Auch für ihre Website hat die 79-Jährige grosse Pläne: «Wir planen ein Online-Kochmagazin. Damit wollen wir auch die Beziehung zu den ehemaligen ‹Kochen›-Lesern pflegen und erhalten.» Für ihre Nachfolgerin hat Annemarie Wildeisen nur wohlwollende Worte. «Ich habe absolut nichts gegen Meta. Sie spielt sicher in einer anderen Welt als ich, aber bestimmt nicht schlecht.» Das Magazin zu übernehmen, werde nicht einfach werden, erklärt Wildeisen weiter. «Aber ich wünsche Meta von ganzem Herzen viel Glück, dass das gelingt. Ich hoffe, dass alle Beteiligten das erreichen, was sie sich wünschen.»
«Als Legasthenikerin ist das eine Herausforderung für mich»
Für Meta Hiltebrand ist die neue Aufgabe auch mit Hürden verbunden. «Als Legasthenikerin ist die Aufgabe einer Chefredaktorin natürlich eine Herausforderung für mich», sagt Hiltebrand. «Doch ich habe ein tolles dreiköpfiges Team: Silvia, eine gute Freundin und Patissière, Patricia, meine rechte Hand, plus Oliver, ein exzellenter Fotograf.» Sie kümmere sich vor allem um das Kochen und das Kreieren von Rezepten. «Für alles andere habe ich meine fantastischen drei – wir ergänzen uns alle super.» Im Zentrum des Magazins stehen einfach nachzukochende Rezepte. Darüber hinaus darf sich die Leserschaft auf «neue, spannende Ideen» freuen. Als Redaktion dient dem bunten Quartett Hiltebrands Kochstudio, das die TV-Köchin vor vier Jahren im Zürcher Viadukt eröffnete.
Das Erbe der «Kochmutter der Nation» anzutreten, erfüllt Meta Hiltebrand mit Freude und mit Respekt. «Ich fühle mich sehr geehrt, in Annemarie Wildeisens Fussstapfen zu treten. Sie ist eine Institution.» Im Alter von 25 Jahren habe sie die Aargauerin zum ersten Mal kennengelernt und schätze sie seither sehr. «Annemarie war unglaublich routiniert, diese Routine muss ich mir erst erarbeiten», sagt Hiltebrand abschliessend. «Was mich besonders freut: Ich darf ein Schweizer Magazin machen. Sonst bin ich ja öfter in Deutschland unterwegs. Dass ich nun noch mehr zu Hause in meinem Heimatland arbeiten kann, ist für mich das Tüpfchen auf dem i!»