Angefangen hat es an ihrem 30. Geburtstag mit einer Tischbombe: «Die knallte an die Decke, und es spickten Scherben», erzählt Natascha Beller (36). Ein Unfall mit Folgen, das Bein der Filmemacherin wurde getroffen und musste mehrmals operiert werden, bis alle Splitter raus waren. «Es brauchte ein Jahr, bis ich wieder richtig laufen konnte.» Es war die Zeit, in der ihr die Idee zu ihrem Film «Die fruchtbaren Jahre sind vorbei» gekommen ist.
Ü30-Komödie mit bösem Humor
In der Ü30-Komödie setzt sich Natascha Beller ironisch mit den Sorgen ihrer Generation auseinander: Wie bringt man Kinderwunsch, Karriere und Liebe unter einen Hut? Mit bösem Humor kennt sich die Filmemacherin bestens aus. Sie schreibt zusammen mit ihrem Freund Patrick Karpiczenko (33) für die SRF-Show «Deville Late Night», beim Film war er unter anderem für die Kamera zuständig. Wie schaut es bei den beiden nach fünf Jahren Beziehung mit Heirat aus?
Heirat ausgeschlossen
«Wir heiraten erst, wenn der Film 10'000 Zuschauer hatte», scherzt ihr Freund. Dann im Ernst: «Wir haben zusammen eine Firma, damit gehen wir mehr Verbindlichkeiten ein als mit einer Heirat.» Natascha Beller nickt: «Einen Ring trage ich nur zur Premiere auf der Piazza Grande in Locarno. Den gebe ich aber gerne wieder zurück.» Der Schmuck ist eine Leihgabe des Juweliers, der in der Komödie vorkommt. Anders als ihre Stiefmutter Irina Beller (47) steht die Regisseurin nicht auf fette Klunker. Die Filmemacherin ist die Tochter des Bauunternehmers Walter Beller (70), der in zweiter Ehe mit der selbsternannten Jetset-Lady liiert ist. «Sie sollte eigentlich im Film die Standesbeamtin spielen, konnte aber kurzfristig nicht wegen einem Dreh mit RTL», so Natascha Beller.
Auch Irina Beller hätte mitspielen sollen
«Was schade ist, sie ist auf ihre Art einzigartig, und es gibt wenig Figuren wie sie in der Schweiz. Sie hätte im Film bestimmt für einige Lacher gesorgt», so der erfahrene Pointenschreiber Karpiczenko. Ihren Platz hat ausgerechnet Dani Fohrler (52) eingenommen – zwischen dem Moderator und der Luxuslady kam es in einer «G&G»-Sendung zu einer unvergessenen «Chiflete» im SRF-Studio.
«Was Frauenthemen angeht, da ticken Irina und ich anders. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mögen», so die Filmemacherin. Ihr ist es wichtig, unabhängig zu sein: «Da habe ich wohl den Unternehmergeist meines Vaters im Blut. Und ich bin keine zwanzig mehr und brauche und möchte auch keine Unterstützung von ihm.» Der sichtlich stolze Vater sass bei der Premiere im Publikum.
«Die fruchtbaren Jahre sind vorbei» startet am 29. August 2019 in den Schweizer Kinos.