Nach Zoff mit Dorfbewohnern
Wie schmeckts eigentlich bei Hans Schenker?

Im Dorf Lauenen BE herrscht ein Dorfkrieg. Schauplatz ist das Lokal «Wildhorn» von Hans Schenker und seiner Ehefrau Isabelle von Siebenthal. Doch wie schmeckts eigentlich bei Hans Schenker?
Publiziert: 23.08.2015 um 22:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:27 Uhr
Von Esther Jürs

Es ist verdächtig ruhig vor dem «Wildhorn» in Lauenen BE. Ing­rid dürfte das gefallen. Erst kürzlich wurde die Plastikkuh vor dem Restauranteingang Opfer einer fiesen Mistattacke (SonntagsBlick berichtete).

Worum es ging? Um einen Dorfkrieg. Das Betreiber-Ehepaar Hans Schenker (63) und Isabelle von Siebenthal (57) soll kein Herz für die Lauener haben. Statt Stammtische für den Jodlerclub & Co. zu organisieren, designten die Schauspieler ihr Lokal doch tatsächlich mit Möbeln aus rotem Samt um. Gibt es nun auch Essen für den gehobenen Geschmack? Ein Hausbesuch, inkognito ...

Apfelschorle? Haben wir leider nicht!

«Eine Apfelschorle bitte!» Der Kellner ohne Namensschild erwidert mit sympathischer Verlegenheit: «Haben wir leider nicht. Der Apfelsaft ist aus!» Schwamm drüber! Schliesslich würde die kulinarische Elite ihren Lunch sicher auch nicht mit einer schnöden Schorle beginnen. Wer auf der Terrasse von Hans Schenkers Restaurant Platz nimmt, taucht in eine fast surreal idyllische Welt ab. Von den Baststühlen vor sorgsam mit roten Tüchern gedeckten ­Tischen wandert der Blick aufs Wildhorn. Munter plätschert der Mühlenbach. Wenn jetzt auch noch das Essen schmeckt ...

Schenkers Speisekarte ist vielseitig. Von Tatar vom Kalbsfilet bis zum Zitronensorbet mit Wodka haben die Gäste die Wahl unter 17 Gerichten. Ich bin überfordert. Chefkoch Christoph Gilgen (34) scheint meine Qual zu spüren und eilt aus der Küche herbei: Mit dem heutigen Tageshit, einer Piccata mit Tomatentaglierini, würde ich goldrichtig liegen, sprudelt es aus ihm heraus. Gilgen macht einen vertrauenerweckenden Eindruck. Immerhin kocht er schon seit über ­einem Jahr im «Wildhorn». Er ist die Nummer 21. Zwanzig Vorgänger hatte Schenker in drei Jahren kommen und gehen lassen, heisst es.

Auch Polo Hofer lässt es sich hier gut gehen

Während ich mir noch Gedanken über den Verschleiss an Küchenchefs mache, wird das Amuse-Gueule, der «kleine Gruss aus der Küche», eine gut gewürzte Pilzcreme-Suppe serviert. Zum Geniessen bleibt wenig Zeit. Keine fünf Minuten später steht «Nummer 21» mit der Vorspeise vor mir, Burrata mit Tomaten und Peterli. Ich habe Mühe, mich zu freuen. Zum Glück füllen sich die Tische. In diesem Affenzahn gehts also nicht weiter. Denn Gilgen muss noch für 13 weitere Gäste sein Bestes geben. Unter denen ist zu meiner Verwunderung auch Mundart-Sänger Polo Hofer (70). Er geniesst es bei Schenker und gönnt sich abwechselnd einen tiefen Zug aus der Zigarette und einen Biss vom Gipfeli. Lecker, diese späten Frühstücke!

Ich hingegen widme mich der Burrata (eine Art Mozzarella aus Kuhmilch) mit Zwiebeln, knackigen Tomaten und Pesto. Es schmeckt. Nur mit dem Öl hätte Gilgen sparsamer umgehen dürfen. Keine zehn Minuten und eine Konversation mit Schenker später – «Hallo, schön sind Sie hier. Wie geht es ­Ihnen?» – ist die Piccata im ­Anmarsch, ein paniertes ­Kalbssteak. Die erhoffte Geschmacksexplosion? Bleibt aus. Mag an den Tomaten­taglierini liegen, die nicht mehr ganz al dente sind, und der ­Eipanade. Die Sauce mit Gilgens Geheimzutat ­Liebstöckel hingegen hinterlässt ein vorzügliches Gaumengefühl.

Spitzenpreise aber keine Spitzengastronomie

Gedanklich bin ich jedoch schon beim Dessert. Der ­Küchenchef empfiehlt seinen «Kirschtraum». Der sich als ­geschichtetes Werk aus Mascarponecreme, Biskuit und eingelegten Früchten entpuppt. Der Traum will sich nicht so ganz einstellen. Was auch mit der Höhe der Rechnung zu tun haben könnte: 91 Franken!

Am Ende der «Essen bei Schenker»-Exkursion bin ich satt. Wer für Spitzenpreise auch Spitzengastronomie erwartet, reserviert dann doch besser einen Tisch im Hotel Gstaad Palace. Wer hingegen Wert auf familiäre Atmosphäre, ein herzliches Wirtepaar und einen enthusiastischen Küchenchef legt, der ist bei ­einem Schmankerl im «Wildhorn» bestens aufgehoben. Mahlzeit!

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