Normalerweise legt DJane Carol Fernandez (34) an exklusiven Partys in St. Moritz GR, Ibiza (Spanien) oder Tel Aviv (Israel) auf oder führt mit ihrem Love Mobile die Street Parade an. Wegen Corona musste die Berner Musikerin letztes Jahr jedoch umsatteln.
Nachdem Fernandez im Herbst eine Ausbildung zur Pizzaiola machte und im Restaurant Ritù in Zürich arbeitete, muss sie sich nun wegen der geschlossenen Gastrobetriebe wieder umorientieren. Neu arbeitet Fernandez als Betreuerin von Flüchtlingskindern und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Zürich. «Eine gute Freundin ist Sozialpädagogin und bot mir an, bei ihr mitzuhelfen», sagt Fernandez zu BLICK. «Damit geht für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Denn ich wollte schon immer im sozialen Bereich arbeiten, hatte aber bisher aufgrund meiner DJ-Auftritte keine Zeit dafür.»
Fernandez unterrichtet Deutsch, Englisch und Fussball
Jeden Mittwoch und Freitag macht Fernandez nun Kinderhütedienst. Donnerstag stehen Englisch, Deutsch und Musikunterricht auf dem Programm. Sonntag ist Fussball angesagt. «Dieser Job ist ein Traumjob», schwärmt Fernandez. «Anderen Menschen zu helfen und sie zu unterstützen, ist gerade in diesen schwierigen Zeiten unglaublich bereichernd. Denn diese Menschen leiden während Corona noch mehr als die meisten anderen.»
Dass ihre Betreuerin und Lehrerin eine bekannte DJane ist, stört die Kinder und Jugendlichen nicht – im Gegenteil, erklärt Fernandez: «Sie finden das cool und suchen mein Profil auf Instagram. Ich habe mit den Kids auch schon einige DJ-Schnellkurse gemacht. Zusammen zu musizieren, verbindet ungemein», sagt sie. «Das Schöne ist auch, wie sehr sie den sozialen Austausch schätzen. Jeder der Jugendlichen hat seine eigene Geschichte, und ich habe Zeit, ihnen zuzuhören und mich mit ihnen auszutauschen.»
Auch nach Corona will sie ihren Job behalten
Die Arbeit im sozialen Bereich gefällt Carol Fernandez derart gut, dass sie ihre Tätigkeit auch nach Corona weiterführen möchte. Fernandez: «Ich kann jedem nur empfehlen, sich mehr für soziale Projekte zu engagieren. Es ist ein Geben und Nehmen und Balsam für die Seele.»