Für fünf Jahre hat sich Anna Maier (44) mehrheitlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Nun ist sie als Moderatorin von «The Masked Singer Switzerland» zurück auf der grossen Showbühne – und wird direkt mit den Nachteilen der grossen Aufmerksamkeit konfrontiert. Wildfremde Menschen nehmen sich das Recht, über ihren Körper zu urteilen.
Auf Instagram teilt die TV-Frau eine Nachricht, die ihr besonders aufgestossen ist. Ein Follower schrieb ihr: «Iss etwas, du wirkst am TV sehr schlank!» Sie nervt sich über solche Nachrichten genauso wie über Leute, die anderen sagen, sie seien zu dick. «Das sind zwei Aussagen, die beide übergriffig sind. Ja, auch gegenüber einer ‹dünnen› Person, da wird fälschlicherweise oft angenommen, dass es okay ist. Warum?», sagt sie.
Umso schlimmer sei, wenn fremde Leute einen auf das Gewicht ansprechen. «Dann fehlen mir einfach die Worte», so Maier.
Bewertungen müssen aufhören
Warum sie das so beschäftige? Anna Maier erklärt: «Weil es einfach niemanden ausser dir selbst etwas angeht, ob du ‹zu dünn›, ‹zu dick›, ‹zu klein›, ‹zu gross› bist. Wir haben einen einzigen Körper für dieses Leben geschenkt erhalten. Es ist unsere Aufgabe, diesem Sorge zu tragen, denn er hat viel zu leisten über all die Jahre.» Es habe deshalb niemand zu bewerten, ob ein Körper in ein Denkmuster oder Schema passe.
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Bei ihren drei Kindern konnte sie beobachten, wie das Bewerten der Körper bereits in der Primarschule ein grosses Thema ist. Schon in diesem Alter werde eine Schubladisierung vorgenommen. Sie fragt deshalb: «Wundert es noch jemand, dass so viele Jugendliche unter Essstörungen leiden?»
Maier kann mit Kritik umgehen
Sie selbst, sagt Maier, verletzten Meinungen über ihr Äusseres nicht. «Ich kann damit umgehen und weiss heute, mit 44 Jahren Mitten im Leben stehend, dass ich total okay bin, wie ich bin, und Bewertungen über Äusserlichkeiten mein Leben nicht beeinflussen». Vielmehr gehe es um Leute, die mit Körper-Kritik nicht so locker umgehen können und dadurch eine Essstörung entwickeln würden.
Maiers Wunsch ist es, dass doch alle etwas vorsichtiger sein sollen. «Warum muss denn auf Teufel komm raus immer alles gesagt oder geschrieben werden, was einem gerade zur Bewertung einer anderen Person einfällt? Wem bringt das etwas? Bewirkt es etwas Positives? Nein. Und nein.» (bnr)
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