Es ist ein Riesen-Schock für die Musikszene, für Fans, Freunde und Angehörige: Der berühmte Bandleader und Trompetenspieler Beny Rehmann (78) musste sich seinen rechten Unterschenkel amputieren lassen. «Das ist leider richtig», bestätigt seine Frau Annemarie Rehmann (76) daheim in ihrem Einfamilienhaus in Strengelbach AG gegenüber BLICK. «Es ist alles noch ganz frisch. Und Beny braucht jetzt viel Ruhe.»
Rehmann litt seit Jahren an Durchblutungsstörungen in den Beinen. «Die Operation verlief gut», sagt Annemarie Rehmann. Sie ist seit 55 Jahren mit Beny verheiratet, das Paar hat eine erwachsene Tochter. Die Familie hofft nun, dass es nicht zu einer Blutvergiftung oder anderen Komplikationen kommt.
Beny Rehmann gehört seit den frühen 80er-Jahren zu den berühmtesten Musikern der Schweiz. Mit seinen Hits holten er und seine Band 16-mal Gold, siebenmal Platin und einmal gar Doppelplatin. Seit 1993 trat er als Solist auf – und war weiterhin erfolgreich.
Fitnessprogramm wegen schlechter Durchblutung
Gesundheitlich ging es dem Komponisten in den letzten Jahren nicht mehr so gut. Die «Glückspost» berichtete anlässlich seines 75. Geburtstages 2011, Rehmann habe 2005 einen Hirnschlag erlitten. Wegen der Durchblutungsstörung in den Beinen musste er täglich ein Fitnessprogramm absolvieren – aufopfernd betreut von seiner Frau.
Im Jahr 1984 gewann Rehmann die höchste Auszeichnung im Schweizer Showbusiness, den Prix Walo. 2012 erhielt er ihn erneut, diesmal als Ehrenpreis. Nur unter Schmerzen schaffte er es auf die Bühne. Als sein Name genannt wurde und Organisatorin Monika Kaelin (60) ihm den Preis überreichte, konnte er es kaum glauben. «Es ist eine grosse Anerkennung für meine Karriere», sagte Beny Rehmann anschliessend der «Schweizer Illustrierten».
Die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen
Dann wurde es ruhiger um den Musiker, der weiter jeden Tag zu Hause auf seiner goldenen Trompete spielte. Doch die Beinschmerzen waren für ihn immer öfters kaum mehr zu ertragen. Und so musste er sich letzte Woche in einem Spital den rechten Unterschenkel amputieren lassen.
Es ist noch unklar, ob Beny in Zukunft eine Prothese tragen oder in einem Rollstuhl sitzen wird. «Das steht im Moment alles nicht an erster Stelle», sagt Annemarie Rehmann. «Wichtig ist, dass Beny jetzt erst einmal den Genesungsprozess gut übersteht.» Und irgendwann wird man in seinem Wohnquartier in Strengelbach hoffentlich wieder die Trompete des beliebten Musikers hören können.