Sandro Brotz (51) hat am Sonntag eine Vielzahl an Beleidigungen öffentlich gemacht, die er in letzter Zeit erhalten hat. Anstoss dafür dürfte sein Tweet über Anti-Corona-Demonstrationen gewesen sein. Am Samstag versammelten sich in Liestal BL mehrere Tausend Menschen, um gegen die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu demonstrieren. Dabei kam es auch zu einem tätlichen Angriff gegen einen Journalisten.
«Jene, die gegen Corona-Massnahmen demonstrieren, sind dieselben, die nicht dagegen demonstrieren müssten, wenn sie die Massnahmen konsequent einhielten», schrieb Brotz am Samstag auf Twitter. Und stichelte dann noch: «Aber das ist dann wohl zu hoch für Flat-Earther.» Damit ist eine Bewegung gemeint, die glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist und sich oft im Umfeld von Massnahmen-Gegnern aufhält. Auch in Liestal waren Vertreter der Theorie vor Ort, wie Fotos zeigen.
«Eine kleine Auswahl an Hass im Netz»
Der Tweet löste ein grosses Echo aus. Manche lobten Brotz für seine klare Haltung, andere kritisierten, dass sich Brotz als SRF-Journalist überhaupt positioniert. Dass der TV-Mann aber auch Nachrichten bekam, die in keine sachliche Diskussion passen, zeigte er einen halben Tag danach. Brotz präsentierte seinen Followern «eine kleine Auswahl an Fan-Post aka #HassImNetz in diesen Zeiten».
In einer Fotomontage wurde Brotz ausserdem vorgeworfen, dass er «gekauft» sei und «darum dauernd lügt». Der TV-Mann will die Beleidigungen nun «juristisch prüfen» lassen.
«Hate-Speech in Emails oder auch entsprechende Attacken auf Social Media kommen leider regelmässig vor – seit Corona haben diese Hass-Kommentare auf meinen Profilen spürbar zugenommen», sagt Brotz dazu zu BLICK. «Auch wenn mir bewusst ist, dass es für die Absender oftmals ein Ventil ist und nicht viel mit mir als Person zu tun hat, macht mir diese Entwicklung Sorgen. Hass ist keine Meinung und wird von mir nicht toleriert.»