Nach Alzheimer-Outing: Viel Lob für Monika Kaelin
Sympathiewelle für Fritz Künzli

Vor einer Woche hat Entertainerin Monika Kaelin (62) ihren Schicksalsschlag öffentlich gemacht: Ihr Lebenspartner, Ex-Fussballstar Fritz Künzli (71), hat eine Alzheimer-Demenz.
Publiziert: 08.04.2017 um 23:46 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:41 Uhr
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Fritz Künzli und seine Lebenspartnerin Monika Kaelin im Mai 2016 bei der Verleihung des Prix Walo im Kongresshaus Zürich.
Foto: Joseph Khakshouri
Fibo Deutsch

«Liebe Monika Kaelin, als Erstes möchte ich Ihnen gratulieren für Ihre Offenheit, dass Sie mit der Krankheit von Fritz an die Öffentlichkeit gelangen.» Das Lob per Mail kommt von SonntagsBlick-Leserin Gertrud R.* aus dem Emmental. Ein Beispiel aus unzähligen Zuschriften aus der berührenden Sympathiewelle für die hart getroffene Monika Kaelin (62). Die Entertainerin und Präsidentin der Showszene Schweiz nahm vor einer Woche allen Mut zusammen und erzählte im SonntagsBlick über die Diagnose Demenz mit Alzheimer bei ihrem Partner, dem ehemaligen Fussballstar Fritz Künzli (71).

Trauerbekundungen, Mitgefühl und Angebote für Hilfe, Medikamente und neue Behandlungsmethoden gaben Monika Kaelin Trost, aber brachten sie auch an ihre Grenzen. «Ich brauche jetzt alle Zeit für Fritz und die Pflege. Gleichzeitig bin ich im Endspurt bei der Organisation für den Prix Walo. Dazwischen muss ich unbedingt ein bisschen Ruhe finden, alle Anfragen für Interviews und Auftritte habe ich vorläufig abgesagt. Allen Freunden von Fritz und mir, die sich gemeldet haben, will ich hier für ihre Anteilnahme danken. Habt Verständnis dafür, wenn ich jetzt nicht allen persönlich antworten kann.»

Mehrstündige Gala im Kongresshaus Zürich

So weit wie möglich will Monika ihren geliebten Patienten in der Wohnung in Gersau SZ selbst versorgen. Fritz braucht Hilfe bei allen Besorgungen, beim Essen, beim Anziehen, zwischendurch bringt sie ihn zu ihrer Entlastung in eine Tagesstätte in Zürich. Sie muss ja auch noch den Prix Walo organisieren, die alljährliche Auszeichnung der besten Unterhaltungskünstler. Am 14. Mai moderiert Monika Kaelin die mehrstündige Gala im Kongresshaus Zürich, live übertragen bei StarTV und im Stream von Blick.ch. Ob Fritz am Ehrentisch mit dabei sein wird, will sie noch nicht entscheiden. Am Freitag weint sie am Telefon: «Ich weiss nicht, wie ich das alles schaffen soll.»

Trost und das Gefühl, nicht allein zu sein, geben ihr Zuschriften wie jene von Gertrud: «Mein Mann (69) leidet seit zwei Jahren an Alzheimer Demenz. (...) Manchmal ist man sehr verzweifelt.» Hildegard Z.* aus der Innerschweiz schreibt: «Ich wünsche Ihnen und Ihrem Lebenspartner von Herzen alles Gute. Ich werde im Kloster Einsiedeln für Sie Kerzen anzünden.» Aus Knies Kinderzoo schickt Mitarbeiter Benjamin S.* die Zeilen: «Die eigene Person zurückzustellen, Fritz nie im Stich zu lassen – das ist für mich der Beweis echter Liebe.» Bewunderung auch von H.Z.* aus Dietlikon ZH: «Wer als Starfussballer und Frauenschwarm so eine aussergewöhnliche, tolle Frau im Rücken hat, der hat mit dem Schicksal einen Sondervertrag abgeschlossen.»

Monika Kaelin will Fritz Künzli trotz seiner Krankheit nicht verstecken, ihn am Leben in der Gesellschaft so weit wie möglich teilnehmen zu lassen. Wie man Demenzkranken am besten begegnet, sagt der Gerontopsychiater und Alzheimer-Spezialist Dr. Christoph Held: «Regelmässige Kontakte sind äusserst wichtig und werden von demenzbetroffenen Menschen längere Zeit sehr wohl registriert.». Seine Tipps sind über die Webseite der Schweizer Alzheimervereinigung (www.alz.ch) zu finden.

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