Die Schweizer Gegner des Konzerts waren erfolgreich: Farid Bang und Kollegah treten nicht in Schaffhausen auf. Die beiden Skandal-Rapper, die in den letzten Tagen mit ihrem Echo-Gewinn für Aufruhr sorgten, wurden von den Veranstaltern des Albanian Festivals wieder ausgeladen.
Trotz der Absage ist die Freude bei den politischen Gegner der beiden Hass-Rapper getrübt, wie Anna Rosenwasser (28), Geschäftsführerin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS) zu BLICK sagt: «Natürlich sind wir sehr froh darüber, dass wir es mit unserer Petition geschafft haben, diesen Auftritt zu verhindern», so Rosenwasser. Doch die andauernden Drohungen gegen ihren Kollegen und SP-Kantonsrat Patrick Portmann (29) würden sie nachdenklich stimmen. «Patrick konnte sich über unseren Sieg gar nicht freuen. Zu gross ist seine Angst nach all den Drohungen.»
Portmann möchte sich nicht mehr äussern
Rosenwasser und Portmann hatten vor einigen Tagen gemeinsam mit dem Frauenstammtisch Schaffhausen die Online-Petition «Keine Bühne für Diskriminierung» ins Leben gerufen, um das Konzert der beiden Skandal-Rapper in Schaffhausen zu verhindern. Aufgrund seiner klaren Haltung wurde der SP-Politiker, der selber Rapper ist, auf Facebook heftig bedroht. «Du bist ein Spast, Patrick. F*** dich ins Knie. Wenn du weiter Faxen machst, gibt es Ärger», lautet eine der Drohungen. Pormann selbst möchte sich zu diesem Thema nicht mehr äussern.
«Reale Vorbilder mit Aufruf zu Gewalt»
Auch Anna Rosenwasser wurde bereits am Telefon belästigt: «Ich habe einige mühsame Diskussionen geführt und aufgebrachte Farid-Bang-Fans am Telefon abgewimmelt.» Bedroht worden sei sie bis anhin aber noch nicht. «Ich bin einfach nur froh, dass wir unser Ziel erreicht haben», sagt Rosenwasser weiter. «Man darf solchen sexistischen und homophoben Künstlern keine Bühne geben.» Die beiden Rapper seien schliesslich reale Vorbilder, auch wenn sie Künstlernamen trügen. «Und ihr Aufruf zu Gewalt ist ungefiltert erkennbar.»