Queen of the Night: Diesen Titel bekam Dianne vom «New York Magazine» in den 80er-Jahren: «Es passierte einfach: Ich war das richtige Mädchen zur richtigen Zeit am richtigen Ort.» Die Auftritte in Clubs, an Events und Vernissagen an der Seite von Mick Jagger oder Andy Warhol machten sie berühmt. Als Muse von Designer Thierry Mugler (66) trug sie immer seine Outfits.
Partys: Als professionelles It-Girl war Dianne bei den glamourösesten Partys dabei. Unvergessen bleibt ein Ausflug in die Karibik zur Insel Mustique mit der britischen Königsfamilie, darunter auch Prinzessin Margaret († 71). «Ich kannte die Etikette nicht. Beim Dinner wollte ich aufstehen, um auf die Toilette zu gehen. Da legte sich eine Hand auf meine Schulter und die Tischnachbarin flüsterte: Nicht vor ihr!
Drogen: «Seit ich 19 bin, trinke ich keinen Alkohol mehr, und ich rauche nicht. Es war eine ganz natürliche Entscheidung. Drogen haben mich nie interessiert, vielleicht aus Eitelkeit: Stoned sieht niemand gut aus. So wurde ich in New York zur Queen of the Night, ohne je ein Glas Champagner zu trinken. Dafür war ich nie schlampig oder habe den falschen Mann geküsst.»
Tiere: Seit über 30 Jahren ist Dianne Vegetarierin: «Mir war klar, das ich nichts essen will, wofür getötet werden muss. Mein Mann isst Fleisch, das stört mich nicht. Und ich trage Pelze, weisse Nerze, die ich von meiner Mutter geerbt habe. Ich hätte aber Mühe, mir einen neuen Pelz zu kaufen.»
Ehe: Seit 27 Jahren ist Dianne mit dem deutschen Filmproduzenten Peter Völkle (50) verheiratet und hat drei fast erwachsene Kinder. «Als ich jung war, glaubte ich, dass ich eines Tages diesen perfekten Mann treffe, sich die Liebe wie eine warme Decke um meine Schultern legt und das für immer so bleibt. Das stimmt so nicht: Eine Beziehung bleibt in Bewegung. Wichtig ist, dass man die Schwächen des anderen respektiert und sich vertraut.»
Beauty: «Die Zukunft liegt im Social Shopping», sagt die Unternehmerin. Darum verkauft sie ihre Beauty-Linie Dianne Brill Cosmetics nicht mehr in Warenhäusern, sondern direkt: «Man trifft sich zu Hause mit Freundinnen, es ist wie eine Tupperware-Party mit Glamour.» Für den garantiert das ehemalige It-Girl – manchmal sogar mit einem persönlichen Besuch.
Alter: Das hat für Dianne Brill nichts mit Zahlen zu tun: «Viele passen sich zu sehr an. Es gibt Frauen, die sich mit 40 plötzlich die Haare abschneiden. Man muss sich nur Mick Jagger, Jerry Hall oder Laureen Bacall ansehen: Sie haben dieses gewisse Etwas. Hat man es mal gefunden, geht es auch mit dem Alter nicht verloren. Das kann jeder, dafür muss man kein Star sein.»
Schönheits-OP: «Mit Botox und Co. muss man aufpassen, es kann sehr schnell künstlich wirken und sieht komisch aus. Wichtig ist, sich selber treu zu bleiben. Wenn ich das Gefühl habe, dass Zeit für einen Beauty-Eingriff ist, dann mache ich es.»
Fitness: «Am liebsten würde ich einfach auf dem Sofa liegen, umringt von schönen Männern, die mir Wind zufächeln und geschälte Trauben in den Mund legen. Ich muss trainieren wie alle anderen! Auch weil mir Bewegung mental guttut.»
Traumkörper: Mit ihren kurvigen Massen stand Dianne Modell für eine Schaufensterpuppe. Die steht noch heute weltweit in den Filialen von Agent Provocateur, berühmt für verführerische Lingerie. Allerdings stehe die Puppe in Zürich nicht mehr im Fenster: «Sie haben jetzt dünnere Modelle. Meine Puppe ist nur noch in der oberen Etage für Hochzeitsunterwäsche. Wahrscheinlich bin ich zu kurvig.»
Models: «Als Model bist du wie ein Rennpferd: Du musst in Form bleiben, dein Körper ist dein Kapital. Zu meiner Zeit waren auch Kurven gefragt. Heute sind die Models extrem dünn, nur Busen dürfen sie noch haben. Eine schöne Ausnahme ist Kate Upton.»
Diät: «Natürlich mache ich Diät, immer wieder. Mit Schweizer Schokolade ist das nicht ganz einfach. Mein Körper war mal ein Kunstwerk, und ich glaube fest daran, dass ich eines Tages wieder in die Kleider von Thierry Mugler passe: Die Outfits aus den 80er-Jahren warten in meiner Garderobe.»
Designerin: Sie war nicht nur Model, sondern machte selber Mode: «Ich kaufte in Florida ganze Restposten mit Kleidern aus den 50er-Jahren auf und verkaufte sie in New York, aber auch nach Japan und Schweden.» Aus den breitschultrigen Anzügen schneiderte sie Bühnen-Outfits für Mick Jagger, Duran Duran und Prince (56). Mit ihrer Menswear gewann Dianne den Cutty Sark Award.