Frau Vetsch, Sie wirken noch sehr zerbrechlich.
Mona Vetsch: Das sagen alle, sogar Radio-Chef Walter Rüegg meinte, ich sähe etwas eingefallen aus ... Das liegt hoffentlich vor allem an der Radio-Frühschicht, die ich gerade hatte. Es geht mir wirklich besser. Schlafen ist aber immer noch meine Lieblingsbeschäftigung.
Nach wie vor keine Diagnose?
Nein. Es kam einiges zusammen. Ich arbeitete viel, war erschöpft, das Immunsystem dadurch geschwächt und da erwischt es einen halt schneller. Ich ignorierte die ersten Anzeichen von Unwohlsein. So habe ich etwas verschleppt, das mich Anfang Juli zusammenbrechen liess. Die Ärzte warnten: So könne es nicht weitergehen, ich müsse massiv weniger arbeiten.
Wie war das für Sie?
Wie ein Chlapf an den Grind. Aber ich muss mich selbst an der Nase nehmen. Ich dachte zu lange, dass es geht, wenn ich nur funktioniere und solange es Spass macht. Ich war es gewohnt, dass mein Körper alles aushält. Ich hörte mehr auf meine anerzogene protestantische Arbeitsmoral als auf meinen Körper. Da hat er sich gewehrt. Es ist wie ein Einschnitt im Leben. Ich muss mir nun andere Gedanken machen, mehr auf Ernährung, Bewegung und Ruhephasen achten.
Sie haben immer wieder Job-Angebote vom Schweizer Fernsehen abgelehnt, weil sie nicht voll hinter den Sendungen stehen konnten. Jetzt wäre eine passende da. Aber Sie können sie nicht moderieren. Verärgert?
Es beelendet mich schon. Ich bin aber jemand, der Tatsachen akzeptieren kann und nach vorne schaut. Ich bin froh, dass mit Susanne Kunz eine tolle Kollegin die Show übernimmt. So muss ich kein schlechtes Gewissen haben, dass der Sender durch mich Schwierigkeiten hat.
Sie sehen Ihr Privatleben nicht gern in der Öffentlichkeit. Mit der Quiz-Show wäre das Interesse an Ihrer Person weiter gestiegen. Hatten Sie Bammel davor?
Nein. Da sind Susanne Kunz oder Roman Kilchsperger gute Vorbilder. Sie moderierten über Jahre Quiz-Sendungen und schafften es trotzdem, ihre Privatsphäre zu bewahren. Ich war dann aber auch erstaunt über das grosse Interesse an meiner Krankheit. Die vielen besorgten Mails und Geschenke von Fans rührten mich. Es ist schön zu merken, dass man vermisst wird.
«1 gegen 100», das erst in zwei Wochen startet, konnten Sie aus Krankheitsgründen nicht moderieren, am Radio waren Sie diese Woche hingegen zu hören.
Die ersten Folgen von «1 gegen 100» wurden vor einiger Zeit aufgezeichnet – als es mir schlecht ging. Jetzt fühle ich mich stark genug, in reduziertem Umfang Radio zu machen. Nächste Woche moderiere ich eine Radiosendung, dann ist wieder drei Wochen Pause.
Wie sieht die Zukunft aus?
Ich werde Ende September ganz langsam wieder beim Radio beginnen. Und viele sonstige Anfragen ablehnen. Im Absagen habe ich nicht gerade Übung. Funktionieren und dafür gelobt zu werden ist ein schöner Zustand. Es ist verführerisch, immer weiterzumachen und fällt schwer, etwas loszulassen, das Freude macht. Es ist nicht lustig, einzusehen, dass die eigenen Grenzen enger gesteckt sind, als man dachte. Das schlägt auf die Stimmung. Die vergangenen Wochen hatte ich keine gute Zeit. Aber jetzt geht es mir sehr viel besser und ich freue mich auf alles, was da kommen mag.
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