Seit 2009 ist Sven Epiney (52) Teil der nationalen 1.-August-Sendung der SRG, die heute Abend in allen vier Landesteilen läuft (auf SRF 1 ab 20.10 Uhr). Mit Sandy Altermatt (54, RSI), Corina Schmed (42, RTR) und Jean-Marc Richard (63, RTS) macht sich Epiney diesmal auf die Suche nach glücklichen Schweizerinnen und Schweizern. «Ich treffe eine Tierpflegerin, die von ihrem Traumjob schwärmt. Oder ein älteres Ehepaar, das seine Erfüllung im Tanz gefunden hat. Wir möchten unser Land in seiner ganzen Vielfalt zeigen», sagt Epiney. Präsentiert werden die Reportagen während einer sommerlichen Tavolata in Corippo TI im Verzascatal.
Epiney besucht in der Sendung auch den Berner Jodel-Star Melanie Oesch (36). «Melanie steht stellvertretend für das Familienglück. Ich habe sie in ihrem Zuhause auf der Oberlangenegg besucht und am Schluss durfte ich sogar mit ihr jodeln. Ob es wirklich reicht, um sie auf der nächsten Tournee begleiten zu können, wird die Sendung zeigen», sagt Epiney lachend.
«Veränderungen gehören zum Leben»
In den 15 Jahren, in denen Epiney das 1.-August-Format präsentiert, ist vieles passiert. «Jeder Tag im Leben bietet neue Erfahrungen. Nicht jede Veränderung ist gut, aber Veränderungen gehören dazu.» Nur der Romand Jean-Marc Richard ist mittlerweile länger bei der Sendung dabei als Epiney. «Was mich von Anfang an auch gereizt hat, war, in diese Schweizer Sprachenvielfalt einzutauchen. Zum Glück habe ich in der Schule im Französisch und Italienisch einigermassen gut aufgepasst», sagt er. «Nur das Rätoromanische ist eine Bildungslücke.»
Die Schweiz als Heimatland und seine Sicht darauf nimmt er vor allem dann wahr, wenn er im Ausland ist. «Das kennen wir doch alle. Wir hören irgendwo jemanden Mundart sprechen, haben einen gemeinsamen Nenner und gehen auf diese Leute zu. Ich werde im Ausland oft angesprochen, an den hintersten Ecken der Welt, aber nicht nur, weil ich Sven Epiney bin. Ein Hallo, ein kurzer Schwatz, vielleicht ein gemeinsames Foto. Das sind erfreuliche Augenblicke.»
Als ausgesprochenen Patrioten würde sich Epiney nicht bezeichnen. «Doch die Schweiz ist mein Heimatland, und darüber bin ich wirklich glücklich. Ich schätze es, in einem so schönen Land gross geworden zu sein, wo vieles selbstverständlich ist. Die Versorgungslage ist gut, die Sicherheit hoch und das Wasser ist überall trinkbar und man kann in jeden See springen. Ich besuche gerne andere Länder und Kulturen, aber ich komme auch immer wieder gerne zurück. Ich trage die Schweiz im Herzen.»
«Sind wir noch bünzlig?»
Stolz auf die Schweiz und ihre Errungenschaft ist Epiney immer dann, wenn im Ausland gut über sein Land gesprochen werde. «Das können auch kleine Begegnungen sein, wenn jemand über unser Essen oder unsere Berge schwärmt. Und ich bin natürlich auch in den Momenten glücklich, wenn die Schweiz den ESC gewinnt oder die Fussballnati ein Tor mehr schiesst als der Gegner.»
Geschämt für seine Herkunft hat sich Epiney schon länger nicht mehr. «Es gibt Dinge, die krumm laufen und über die auch ich die Nase rümpfe. Die sind aber nicht besonders länderspezifisch. Sind wir noch bünzlig? Ich finde, gerade in diesem Punkt haben wir uns stark gebessert.»