Die Baslerin Noëmie Manser (31) ist voll und ganz im Künstlerinnen-Dasein angekommen. Einst als Model gestartet, ist die Kunst mittlerweile die Haupteinnahmequelle der Wahl-New-Yorkerin. «Sie ist meine Herzensangelegenheit», schwärmt Manser.
Neuster Coup: Manser bemalte auf Ibiza die bislang wohl grösste Fläche ihrer Künstler-Karriere. «Ein Freund erzählte mir von einer Hausruine. Ich besuchte sie und fing an, sie mit meinen Connecting Brains zu bemalen.» Die Connecting Brains sind Mansers Markenzeichen und zeigen Gesichter, die sie mit beiden Händen – oftmals parallel – zeichnet. Dies verbinde die Hirnhälften während des Arbeitsprozesses.
Fünf Tage brauchte sie für das Werk
«Ursprünglich sollte ich nur eine Wand bemalen. Aber dann habe ich gleich das ganze Dach bemalt. Ich konnte nicht mehr aufhören. Fünf Tage lang, dann war ich fertig.» Ob die Aktion legal war, weiss Manser nicht: «Das Haus gehört meines Wissens niemandem. Es gab lediglich gescheiterte Pläne für ein Luxus-Hotel.»
Als Manser nach einiger Zeit den Ort auf ein Neues besuchte, traute sie ihren Augen nicht: «Die Ruine war komplett farbig. Offensichtlich haben andere Künstler es mir gleichgetan.» Damit haben die Connecting Brains an der Küste des Mittelmeers neue Nachbarn bekommen. «Das stört mich überhaupt nicht, im Gegenteil. Die Bedeutung dahinter gefällt mir sehr.»
Manser bleibt mit Vollblut Model
Abgeschworen hat Manser dem Modelbusiness nicht, sie steht nach wie vor gerne vor Kameras. «Erst kürzlich haben mich einige europäische Agenturen neu in ihre Kartei aufgenommen», erzählt die 182 Zentimeter grosse Schönheit. «Ich nehme Model-Jobs mit Dankbarkeit an. Aber die Kunst macht mir am meisten Freude.»
Noch bis Sonntag stellt Manser Bilder an der GrafikSCHWEIZ 18 in der Halle 622 Zürich aus. «Ich könnte mir auch vorstellen, in der Schweiz Gebäude zu bemalen», meint Manser. «Aber nur im legalen Rahmen, ich will niemanden verärgern. Meine Kunst soll die Menschen verbinden.»