Am 22. November 2019 veränderte sich ihr Leben schlagartig: Gaby Acquaviva Gisler (23) wurde zu «Switzerland's Next Topmodel» gekürt. Seither rennt sie von einem Termin zum nächsten. Kräfte tankt die Frohnatur bei ihrer Familie. «Ohne sie und meine Freunde würde ich in der Modewelt nicht lange überleben», sagt sie.
Gisler pendelt zwischen Luzern und Zürich, am Vierwaldstättersee wohnt sie bei Mutter Luciana Acquaviva Gisler (46), in der Limmatstadt bei Vater Patrick Gisler (49) und ihren Halbschwestern Kaya (20) und Ronja (11) sowie ihrem Halbbruder Jaro (8). «Eigentlich dachte ich, dass sie mal Sportlerin wird.» Model sei aber auch okay, sagt ihr Papa lachend.
«Sie hat schon immer ihr Ding durchgezogen»
Kurz vor dem «SNTM»-Finale hat sich Gaby ihre Haare abrasieren lassen. Die neue Frisur gefällt auch ihrem Vater: «Richtig gut sogar», sagt er. Es sei eine Frisur, die man nicht jeden Tag sehe. «Gaby war schon immer eine, die ihr Ding durchgezogen hat.»
Gaby Gisler war schon vor ihrem Sieg in der Schweiz als Model aktiv, hat in Asien und Mailand (I) gearbeitet. Dort habe sie bisweilen auch unschöne Sachen gesehen: «Ich lernte junge Frauen kennen, die kaum etwas assen, weil sie schlank sein wollten. Auch solche, die schwer an Bulimie erkrankt waren oder Drogen nahmen, um den Appetit zu hemmen», sagt Gisler. «Die meisten Models wollen dem Ideal entsprechen. Und das Ideal schreibt eben vor, dass man superschlank sein muss.» Auch hier ziehe sie ihr eigenes Ding durch: «Entweder akzeptiert man mich so wie ich bin – oder dann halt eben nicht.»
«Frauen mit Millimeterschnitt sind feminin»
Energie schöpft die 1,75 Meter grosse Frau auch aus der Spiritualität. Das japanische Wort «Ikigai» heisst auf Deutsch: «Das, wofür es sich zu leben lohnt.» Und das ist auf ihrem Handgelenk tätowiert. «Ich schreibe jeden Morgen und jeden Abend Dinge auf, für die ich gerade dankbar bin», erzählt Gisler.
2020 wird sie vorwiegend an ausländischen Fashion Weeks tätig sein. «Ich werde mir wohl eine Wohnung in Mailand oder Paris suchen», sagt sie und ist froh, unabhängig zu sein. Ihren letzten Freund hatte die gebürtige Luzernern vor drei Jahren. Die Haare wird sie sich nicht wieder wachsen lassen: «Ich will beweisen, dass Frauen mit Millimeterschnitt auch schön und feminin sind!»