2011 verliebt sich der gebürtige Deutsche Alessandro Reintges. Ort: Gelsenkirchen, Veltins-Arena. Liebschaft: Teemu Pukki (heute 33), Stürmer in Diensten des FC Schalke 04. Reintges ist so sehr vom Finnen angetan, dass er sich fortan nur noch Pukki nennt. Während der Fussballer als finnischer Nationalspieler Tore am Fliessband schiesst, mischt sein Namensvetter in Zürich gerade gehörig die Schlagerszene auf. Zu seinem ersten Hit «Klaus-Peter» schunkelt aber nicht die Ballermann-Fangemeinde im Bierzelt – sondern die Zürcher Kultur-Szene im hippen Club Zukunft oder am Züri Fäscht.
Vor acht Jahren verschlägt es Pukki aus dem Ruhrpott nach Zürich – hier fehle ihm nebst seinem Lieblings-Fussballverein vor allem der Schlager, wie er gegenüber «Blick» erzählt: «Beim Après-Ski in Sölden fühlte ich mich nach dem einen oder anderen Lumumba zur eigenen Schlagerkarriere berufen. Ich war mir sicher, darauf hätte die Welt gewartet.» Weil sein Vater zufälligerweise Klaus-Peter heisse, habe er noch an Ort und Stelle einen Song mit dessen Namen geschrieben – er handelt von einem Mann, der anstatt seine Frau zu sehen, lieber in die Bar geht, um zu trinken.
«Ballermann macht auch ohne Diskriminierung Spass»
Der Mann in Bierlaune, die Frau wartend zu Hause – bedient Pukki etwa doch die gängigen Klischees des Malle-Ballermanns? Mitnichten: «Ich glaube, dass Schlager und Musik für den Ballermann auch Spass machen kann, ohne dass jemand diskriminiert oder beleidigt wird», erklärt er. Wer den Schlager-Hit bis zum Ende hört, wird überrascht – Klaus-Peters Ehefrau lässt sich die Eskapaden ihres Mannes nämlich nicht länger bieten. Die Idee hat auch den Protagonistinnen und Protagonisten im dazugehörigen Clip gefallen – so beispielsweise Podcasterin und TV-Moderatorin Gülsha Adilji (38), die im Video Pukkis Gemahlin spielt.
Adilji ist übrigens nicht die Einzige, die Pukki für «Klaus-Peter» gewinnen konnte: An der Bar schenkt Sänger Baschi (37) grosszügig die Shots aus, Musikerin Palma Ada und Kabarettistin Lisa Christ (32) geben die Sauf-Kumpaninnen. Und Pukki bleibe wohl trotz seiner Liebe zum Ballermann erstmal in heimischen Gefilden, erklärt er. Aber: «Meine nächste Single «Mallorca, Ischgl, Ibiza» wartet schon sehnsüchtig darauf, die Tanzflächen dieser Welt zu entdecken. Gegen den einen oder anderen Trip ans Mittelmeer habe ich nichts einzuwenden.»