Mit dem Star-DJ aus Opfikon ZH im Privatjet und auf dem Partyboot
Das atemlose Leben von EDX

Er jettet um die Welt, spielt in Ibiza, Las Vegas und manchmal auch in seiner Schweizer Heimat. BLICK hat den auf Spotify meistgestreamten Schweizer Künstler ans belgische Mega-Festival Tomorrowland und zum zweiten Gig nach Hamburg begleitet.
Publiziert: 31.07.2018 um 18:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:21 Uhr
Von Tomorrowland mit dem Privatjet aufs Speedboot
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BLICK begleitet Star-DJ EDX einen Tag lang:Von Tomorrowland mit dem Privatjet aufs Speedboot
Michel Imhof

Samstag, 10 Uhr, Brüssel. Im Flughafenhotel treffe ich den auf Spotify meistgehörten Schweizer Künstler: EDX alias Maurizio Colella (41) aus Opfikon ZH. Heute begleite ich ihn an einem üblichen DJ-Wochenendtag, zwei Gigs stehen auf dem Programm. Der eine am riesigen Elektro-Festival Tomorrowland in Belgien, der zweite bei «Sonne, Boat und Sterne» in Hamburg. «Das kommt öfters vor, dass ich an einem Tag an zwei verschiedenen Partys spiele», erzählt Colella. 

Lampenfieber hat EDX nicht mehr

Um 14 Uhr gehts zum ersten Gig: Am Tomorrowland (400'000 Besucher an zwei Wochenenden) im belgischen Boom wird EDX auf der zweitgrössten Bühne eine Stunde auflegen. Zuvor stehen Interviewtermine auf dem Plan, viel Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. «Lampenfieber habe ich nicht mehr, aber das Kribbeln vor dem Auftritt gibt es immer noch», meint er. «So viele Leute zu meinen Beats tanzen zu sehen, löst einen Adrenalinschub in mir aus.»

Um Punkt 17 Uhr dann der grosse Auftritt: Auf der Bühne «Organ of Harmony» sorgt der DJ, der in Las Vegas regelmässig Partys schmeisst, für Stimmung. In der prallen Sonne tanzen die Feierwütigen im Freizeitpark der elektronischen Musik zu den House- und Technobeats des Schweizers, einige Schweizer Flaggen sind zu sehen. «Das Tomorrowland ist nicht nur eine Party, sondern ein Erlebnis», meint Colella.

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Das Wetter meinte es gut: EDX am Samstagabend am belgischen Tomorrowland-Festival.
Foto: Dario Zimmerli

So viel wie er fliegen nur wenige Schweizer

18 Uhr: Direkt nach dem Gig gehts ohne Verschnaufpause zum Flughafen Antwerpen. Der Privatjet wartet. «So viel wie ich fliegen nur wenige Schweizer», verrät der DJ. «2017 waren es 620'000 Kilometer, das sind 262 Flüge.» Dieses Jahr stehe er bereits wieder bei 159. Allerdings sei es für ihn nicht Routine, den Privatjet zu nehmen. «Nur wenn Linienflüge fehlen oder die Zeit zu knapp ist, greife ich darauf zurück», erklärt er. Eine Stunde dauert der Flug nach Hamburg, Kostenpunkt: 6500 Franken.

Mit dem Speedboat gehts aufs nächste Schiff

Von der Luft aufs Wasser: Im Hamburger Hafen wartet um 20.15 Uhr ein Speedboat, um EDX zum bereits gestarteten Partyschiff auf der Elbe zu bringen. Mitten auf dem Wasser müssen wir das Boot wechseln, der Kapitän zieht uns eigenhändig an Bord. Kurz die DJ-Kanzel gesichtet, steht EDX um 21.15 Uhr an den Plattentellern. Die Stimmung ist ausgelassen, ein Feuerwerk krönt den Abend. Um 23 Uhr ist Schluss für EDX. Erst jetzt findet der DJ Zeit zum Essen. 

Fazit: Dort für Spass zu sorgen, wo Leute feiern, ist ein toller Job. Allerdings habe ich schon nach diesem einen Tag gemerkt, wie anstrengend der DJ-Alltag sein kann. Wichtig ist, seine Grenzen zu kennen. «Für guten Schlaf stelle ich alle digitalen Medien aus. Zudem setze ich auf Power-Naps und trinke nur selten Alkohol», erzählt Colella. Er ist auch jetzt noch zu Spässen aufgelegt, gut gelaunt. Anders könnte er wohl diesen Job nicht schon über zwanzig Jahre machen. 

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