Marco Rima ist voller Tatendrang: «Mich reizt es immer, etwas Neues und Relevantes zu machen.» Der Winterthurer meint seinen kühnen Plan, mit 53 Jahren Popstar zu werden. «Ich habe Riesenspass, mit meinen Jungs abzurocken.»
Zur Band des Schweizer Starkomikers gehören Gitarrist und Komponist Cyrill Camenzind (33), Bassist Patrik Meier (44) und Schlagzeuger Nico Looser (48). Läuft alles nach Plan, wollen sie Ende Jahr ihre erste Rock-CD veröffentlichen.
Bereits nächste Woche wird mit «Chuchichäschtli» der erste Song veröffentlicht. Ein Ohrwurm, der laut Rima ähnlich viel Potenzial hat wie DJ Bobos 2003-Superhit «Chihuahua».
Ursprünglich wollte Rima am Eurovision Song Contest 2015 in Wien teilnehmen: «Leider haben wir im Studio etwas zu lange herumgetüftelt und darum den Eingabetermin knapp verpasst.» Die Option, im nächsten Jahr mit einem anderen Titel anzutreten, hält er sich aber offen. Privat hört er am liebsten Robbie Williams und die Beatles, ist aber auch Fan von Schweizer Künstlern wie Bligg, Ritschi, Sina oder Patent Ochsner.
Der Komiker nimmt seine Musik ernst. Einige der teils auf Schweizerdeutsch, teils auf Englisch gesungenen Lieder hat sein Produzent Cyrill Camenzind vom renommierten Soundtüftler Mark Rains in Kalifornien abmischen lassen. Fürs Texten zweier Songs setzte sich Rima mit Sängerin Mia Aegerter (35, «Hie u jetzt») und Ritschi (35) zusammen, bekannt als Frontmann der Band Plüsch («Irgendeinisch»): «Ich wollte die talentiertesten Leute um mich herum haben», so Rima. «Das hier soll kein Klamauk sein.»
Rima steht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne. Anfänglich sorgte er mit dem Cabaret-Duo Marcocello für Lacher. Dann begeisterte er als Solokünstler. Mit den Comedy-Musicals «Keep Cool» und «Hank Hoover» räumte er in Deutschland ab. Dort war er von 1996 bis 1999 Mitglied der «Wochenshow» und wurde durch seine Rollen Opa Adolf Frey und Horst Lemminger populär. 2008 bekam er mit der «Marco Rima Show» auf Sat.1 seine TV-Sendung; zudem spielte er in Kinohits wie «Achtung, fertig, Charlie!» (2004), «Handyman» und «Liebling, lass uns scheiden ...».
Seine Band lernte er 2010 während des Bühnenprojekts «Die Patienten» kennen. «Wir verstanden uns sofort super», sagt Rima. Er habe seit seiner Jugend davon geträumt, in einer Rockband zu singen. «Musik zielt direkt auf die Emotionen, das gefällt mir am meisten.»
Ist es mit 53 Jahren nicht zu spät für eine neue Karriere? «In meinem Alter ist es wohl schon für fast alles zu spät», witzelt Rima. «Die Musik mit meiner Band ist für mich vor allem eine Ergänzung zum neuen Comedy-Programm ‹Made in Hellwitzia›.» Damit gehen die «vier Hellwitzianer» ab Mitte Februar auf Schweiz-Tournee: «Ich freue mich wie ein Teenager auf die Konzert- und Comedy-Reise.» Schmunzelnd ergänzt Rima: «Wer weiss, vielleicht dürfen wir schon bald als Vorgruppe von Robbie Williams auftreten!»
Hören Sie exklusiv einen Ausschnitt aus «Chuchichäschtli» auf www.sonntagsblick.ch