Diesen Tag wird Lauriane Sallin (23) nie vergessen. «Der Heilige Vater ist auf mich zugekommen, wir haben uns spontan die Hand gegeben. Dann hat er mir seine Hand auf die Schulter gelegt und mir direkt in die Augen geschaut», sagt die Miss Schweiz spürbar aufgewühlt. Jeden Mittwoch hält Papst Franziskus (80) eine Audienz auf dem Petersplatz in Rom ab.
Gläubige in den ersten Reihen haben dabei in seltenen Fällen die Möglichkeit, mit dem Pontifex einige Worte zu wechseln. In dieser ersten Reihe stand auch Sallin. Über ihre Identität war der Papst zuvor ins Bild gesetzt worden, auch über ihr soziales Engagement.
Der Botschafter schlug die Vatikanreise vor
Der Kontakt zum Vatikan lief über den Schweizer Botschafter am Heiligen Stuhl. Die Idee zur Rom-Visite kam ihm gemeinsam mit Sallin, als sie sich bei einem Anlass in Freiburg kennenlernten. Den Diplomaten beeindruckte die optimistische Lebenseinstellung von Lauriane Sallin. Sie wiederum sprach über ihre Bewunderung für den Papst. Am Ende des Abends schlug der Botschafter die Vatikan-Reise vor.
«Diesen Moment halte ich für immer in meinem Herzen fest»
Zuerst machte sich die Katholikin Sorgen darüber, Papst Franziskus nicht angemessen genug zu begrüssen. «Doch der Botschafter hat mir gesagt, der Papst sei skeptisch bezüglich pompöser Formen. Schliesslich habe ich ihn wie empfohlen mit der Anrede Très Saint Père angeredet», so Sallin. Sie sprach Französisch, er habe auf Italienisch geantwortet. «Diesen Moment halte ich für immer in meinem Herzen fest.»