Mit ihren exzentrischen Auftritten an Cüpli-Anlässen, sexy Selfies und ihrer Vorliebe für Diamanten und Pelze hat sich Irina Beller(44) an die Spitze der polarisierenden Damen in der Schweizer Gesellschaft katapultiert. Dafür, dass sie ist, wie sie ist, hat sie viele Fans, Neider und Hasser. Ihrer gesamten Community begegnet sie mit einem Lächeln und macht weiter, was ihr gefällt.
Doch die Frau von Multimillionär und Baulöwe Walter Beller (67) zeigt nicht nur gerne tiefen Ausschnitt, sondern auch Herz. Ab heute engagiert sie sich ein Jahr lang als Botschafterin für Notruf Burnout. Ein Verein, der präventiv und aktiv da hilft, wo ärztliche Diagnosen noch ausstehen und entsprechend keine Krankenkasse einspringt. «Ich weiss, wie es ist, sich am Ende zu fühlen. Auch ich litt an einem Burnout», sagt Irina Beller und erinnert sich an ihre dunklen Zeiten vor 20 Jahren.
«Mir fehlte die Energie für alles»
«Ich stand ganz alleine da, war im Streit getrennt von meinem damaligen Mann. Ich konnte kaum Deutsch, meine Familie war in Russland, Geld hatte ich keines, Freunde auch nicht.» Sie habe sich einsam, depressiv und müde gefühlt – und nicht mehr geschlafen. «Mir fehlte die Energie für alles. Sogar einkaufen zu gehen, habe ich fast nicht geschafft.» Von ihren Bekannten hörte sie da jeweils nur: Tu nicht so! «Damals gab es den Begriff Burnout noch nicht. Zum Glück ist das heute anders.» Geschafft hat es die Buchautorin durch ihre positive Art und den Willen, immer wieder aufzustehen.
Doch ihr Kampf zurück dauerte fast zwei Jahre. «Hätte ich da Hilfe gehabt, wärs sicher schneller gegangen», reüssiert sie. Ihr sonniges Wesen und ihre eigenen Erfahrungen seien der Grund, weshalb der Verein Notruf Burnout sie angefragt habe, die Jahresbotschaft für die Hotline zu übernehmen. Vereinspräsidentin Marie-Theres Hofmann (56): «Irina Beller lässt sich einfach nicht unterkriegen, egal, von welcher Seite ein Sturm weht. Damit ist sie vielen Betroffenen ein Vorbild.»
Rund 22 Prozent sind Burnout-gefährdet
Dass viele Hilfe brauchen können, zeigen Zahlen der Universität Bern aus dem Jahr 2015. Rund 22 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen sind gestresst, ebenso viele fühlen sich erschöpft – und sind damit Burnout-gefährdet.
Der Verein hilft mit seiner 24-Stunden-Hotline und den 23 Fachberatern weiter. «Wir kümmern uns auch um Jugendliche und Hausfrauen. Von den aktuell täglich 50 Anrufen stammen viele aus diesen Gruppen», sagt Hofmann. Neu können Burnout-Betroffene die Begleitung von Fachberatern in Anspruch nehmen, auch die von Irina Beller: «Bis sie wieder so schön strahlen, gestärkt und glücklich sind wie ich.»
Bei der 24-Stunden-Hotline erhalten Betroffene und Beteiligte erste Gesprächshilfe, werden an Ärzte oder Fachleute weitergeleitet. Anrufen können beispielsweise Leute, die unter Erschöpfungs-depressionen leiden. Alle Infos auf www.notruf-burnout.ch.
Bei der 24-Stunden-Hotline erhalten Betroffene und Beteiligte erste Gesprächshilfe, werden an Ärzte oder Fachleute weitergeleitet. Anrufen können beispielsweise Leute, die unter Erschöpfungs-depressionen leiden. Alle Infos auf www.notruf-burnout.ch.