Wichtel Finn rührte zwei Jahre lang eine ganze Nation zu Tränen. Nun schickt Migros die Eule Mimi auf grosse Abenteuer. Die kleine Eule muss zuerst fliegen lernen und bekommt dabei besondere Hilfe. Etwas hat sie mit Finn gemeinsam – den Vater. Kreativchef und Co-CEO bei der Zürcher Werbeagentur Wirz, Livio Dainese (46), ist Schöpfer des kleinen Wichtels. Und nun auch der Babyeule. Mit ihren grossen Augen und der unschuldigen, tollpatschigen Art sorgt die herzige Eule für den Jö-Effekt. Mimi kommt in den Sozialen Medien gut an, auch wenn der ein oder andere noch Finn nachtrauert, wie man unter Mimis Youtube-Video lesen kann.
«Dass Finn nach zwei Weihnachtsauftritten schon fast zum Schweizer Kulturgut gehört, ist schlicht grossartig», meint Dainese. Dennoch sollte man aufhören, wenn es am Schönsten sei. Finn habe letztes Jahr seine Eltern gefunden – das schien den Werbern ein rundes Ende zu sein. Ein Comeback sei aber vorstellbar. Finn sei ja nicht der Samichlaus und somit nicht an eine Jahreszeit gebunden.
Hinter Mimi stecke der gemeinschaftliche Gedanke
Für eine Eule hätten sie sich entschieden, weil sie besonders ausdrucksstarke Vögel seien. Besonders typisch für sie seien neben den grossen Augen das flaumige Federkleid und Kleinheit. Sie hätten sich aber nicht nur für eine Eule entschieden, sondern auch für eine Geschichte, die ihre Botschaft «Füreinander da sein» tragen könne. «Dahinter steckt der gemeinschaftliche Gedanke. Dass man an diejenigen denken soll, denen es nicht gut geht. Denn jemandem zu helfen, ist ein Geschenk – auch für einen selbst», erklärt der Kreativchef.
Wie schon bei Finn haben Daineses Kinder Mimi abgesegnet. Sie hätten aber im Vergleich zum letzten Mal eher Inputs zur Geschichte, als zur Figur gegeben. So hätten sie Dinge gesagt wie, das verstehe man, das hier mache noch keinen Sinn. «Wenn das so weitergeht, kann ich ihnen den Job bald übergeben», erzählt der Werber stolz.
Es hätten sich jedoch auch einige Ornithologen gemeldet, die unglücklich über die Eule waren, weil sie nicht exakt wie eine echte Eule aussieht. «Es war nie unsere Idee, eine naturgetreue Eule zu kreieren. Wir wollten eine Figur entwickeln, die genug menschliche Züge hat, um ihre Rolle zu spielen, unsere Botschaft zu übermitteln und trotzdem noch Eule zu bleiben», stellt Dainese klar. Mimi zu unterstellen, sie sei keine richtige Eule, ist wie einem Hobbit zu unterstellen, er sei kein richtiger Mensch. Oder Nemo, er sei kein ordentlicher Fisch.