Sie gilt als Frohnatur und Strahlefrau: Michelle Hunziker (47). Als Moderatorin bezaubert die gebürtige Tessinerin, die in Ostermundigen BE aufgewachsen ist, das TV-Publikum in Italien sowie im gesamten deutschsprachigen Raum. Als Botschafterin für Schweiz Tourismus wirbt sie in ihrer Wahlheimat für das Land ihrer Herkunft. Wo Hunziker auftaucht, gilt: Freude herrscht! Wie zuvor schon der Erfinder dieses geflügelten Ausspruchs, Adolf Ogi (81), wird Michelle Hunziker nun mit dem Prix de Joie geehrt. Nach dem alt Bundesrat und der Familie Knie wird sie erst als Dritte mit diesem Preis ausgezeichnet. Anlass genug für ein Speed-Interview zum Thema Freude.
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Schweizer Illustrierte: Was ist für Sie die schönste Freude?
Michelle Hunziker: Ganz klar meine Kinder: Aurora, die mit 27 selbst schon Mutter eines Buben ist, des kleinen Cesare, und die mich zum Grosi gemacht hat, sowie meine beiden jüngeren Töchter Sole und Celeste, die inzwischen zehn und neun Jahre alt sind.
Was ist für Sie schöner – die Vorfreude auf den Preis, den Sie heute erhalten, oder der Event danach?
Der Moment nach der Preisverleihung.
Was bedeutet Freude für Sie persönlich?
Freude ist für mich etwas, das ich bewusst kultiviere, und zwar jeden Tag aufs Neue. Sie ist wie ein zartes Pflänzchen, das ich pflege und hege.
Schon mal vor Freude geweint?
Oh ja, schon oft sogar.
Und wann zuletzt?
Als mein Enkel Cesare zur Welt gekommen ist, das ist jetzt knapp über ein Jahr her.
Was macht Ihnen am meisten Freude: bei der Arbeit?
Leute zum Lachen zu bringen und ihnen Freude zu bereiten.
Bei Ihren Kindern?
Dass sie sich beschützt fühlen.
Und in einer Partnerschaft?
Da bereitet man mir am meisten Freude mit «Easiness» – also einer gewissen Leichtigkeit.
Womit macht man Ihnen sonst Freude?
Indem man mir ein bisschen hilft und mich unterstützt. Normalerweise mache ich alles, und deswegen ist es für mich besonders schön, wenn ich das Gefühl habe, jemand hilft mir bei meiner Arbeit, egal ob zu Hause, im Job oder sonst bei etwas, was ich tue.
Und wie bereiten Sie anderen Freude?
Ich liebe es, Geschenke zu machen. Aber nicht unbedingt nur dann, wenn jemand Geburtstag hat oder an Feiertagen wie Muttertag, Weihnachten oder so. Ich mache oft einfach so Geschenke, da, wo es der andere am wenigsten erwartet.
Dieser Artikel wurde aus der «Schweizer Illustrierten» übernommen. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.
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Wem möchten Sie unbedingt noch eine Freude bereiten?
Da gibts einige Personen, aber als Nächstes werde ich meine Mama überraschen.
Wie denken Sie über Schadenfreude?
Finde ich schrecklich.
Hand aufs Herz: Schon mal Schadenfreude empfunden?
Nein! Das ist nicht Teil meiner Natur.
Oder Opfer von Schadenfreude geworden?
In 27 Jahren im Showbusiness habe ich durchaus das eine oder andere Mal Schadenfreude erlebt.
Haben Sie Freude an Ihrem Leben?
Oh ja, sehr sogar!
Erlauben Sie anderen Menschen, Ihnen Ihre Freude zu verderben?
Ich versuche mehr denn je, das nicht zuzulassen, wobei es nicht immer so einfach ist. Es gibt Momente, wo man sich betrogen fühlt von Freunden, sogar von guten Freunden, von Leuten, die man liebt – und da werde ich dann schon sehr traurig.
Wie drücken Sie Freude aus?
Mir sieht mans im Gesicht an, wenn ich happy bin. Ich lächle, lache, umarme Leute. Freude zeigt sich bei mir sehr physisch.
Worüber haben Sie sich zuletzt am meisten gefreut?
Mit meinen Töchtern zu frühstücken.
Schmecken Freudentränen eigentlich weniger salzig?
Theoretisch schmecken sie genauso salzig, metaphorisch betrachtet würde ich sagen, sie sind süss.
Empfinden Sie mit dem Alter weniger Freude?
Nein! Ich weiss heute, was mir wirklich wichtig ist, was ich vom Leben und den Menschen, die ich liebe, erwarte.
Kann man Freude schenken, ohne Geld auszugeben?
Natürlich! Etwa, indem ich Liebe schenke, Zuneigung, Zärtlichkeit – durch eine Umarmung, einen liebevollen Blick oder ein Lächeln.