Was sie tut, macht sie mit Herzblut. Aber nichts hat Melanie Winiger so bewegt wie ihr Engagement als Produzentin für den Schweizer Dokfilm #Female Pleasure. Darin wird das Schicksal von fünf Frauen aus fünf Kulturen gezeigt, die gegen sexuelle Unterdrückung im Namen der Religion kämpfen. Eine Erfahrung, die sie geprägt hat.
Haben Sie sich schon mal gewünscht, Sie wären als Junge zur Welt gekommen?
Melanie Winiger: Nein. Obwohl ich gerne Dinge gemacht habe, die eher für Jungs sind, Fussballspielen zum Beispiel. Gleichzeitig begeisterte ich mich fürs Reiten, das ist eher was für Mädchen. Hinterfragt habe ich das nie, sondern einfach das getan, was mich interessiert hat. Das verdanke ich meinen Eltern, sie haben mich als Melanie grossgezogen, frei davon, ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin.
Ihre Mutter kommt aus Indien, dort ist das noch etwas anderes.
Ja, Mädchen zur Welt bringen, ist nicht viel wert dort, und in der Familie meiner Mutter waren es gleich drei Schwestern. Nach indischem Denken grosses Pech für meinen Grossvater, aber er ist da ganz anders. Meine Mutter ist als 16-Jährige nach Kanada ausgewandert und war eher der rebellische Typ, sie hatte es sicher schwieriger als ich. Ihr war es wichtig, mich freier zu erziehen und mir beizubringen, eine eigene Meinung zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar.
Nicht alle haben dieses Glück. So die fünf Frauen, die im Dokfilm gezeigt werden.
Ja, sie wurden aufgrund ihres Geschlechts unterdrückt, egal, ob in Afrika, Japan oder Indien. Sie durften ihre Sexualität nicht ausleben und vor allem nicht lieben, wenn sie wollen.
In Indien werden die meisten Ehen arrangiert. Ein Schicksal das auch Ihnen hätte blühen können?
Eine Heirat ohne gegenseitige Gefühle, das ist unvorstellbar für mich, ich glaube an die Liebe. Wenn ich in Indien aufgewachsen wäre, hoffe ich, dass ich wie Vithika geworden wäre. Sie ist eine der fünf Frauen im Film, in Indien kämpft sie für das Recht auf Liebe und sexuelle Aufklärung. Frauen begrapschen und sogar Vergewaltigungen sind dort noch immer ein Lausbubenstreich.
Im Film geht es um die sexuelle Unterdrückung, auch genitale Verstümmelung. Was hat das mit Ihnen gemacht?
Traurig und wütend, aber diese drei Jahre an dem Projekt haben mich auch wachsen lassen. Gewisse Fakten sind haarsträubend, etwa dass in Indien alle zwei Stunden ein Mädchen vergewaltigt wird. Oder dass es weltweit 200 Millionen Frauen gibt, die genital verstümmelt wurden. Das passiert nicht nur in Afrika, sondern auch in der Schweiz, man schätzt, dass etwa 15'000 Mädchen betroffen sind. Zugleich hat mich der Austausch mit diesen fünf Frauen verändert.
Inwiefern?
Dieser Film hat mich verändert, ich bin positiver und stärker und ich komme besser mit mir selber aus. Es ist, als ob ich eine zweite Familie gefunden hätte. Was mich an diesen Frauen so beeindruckt: Jede von ihnen hat ein schwieriges Schicksal, aber keine macht sich zum Opfer. Im Gegenteil, sie sind in ihrem Kampf positiv und verteufeln die Männer nicht, sondern spannen mit ihnen zusammen. Obwohl alle aus andern Kulturen kommen und doch so vieles gemeinsam haben. Alle sind intelligent und wahnsinnig mutig, einige von ihnen haben ihr Leben riskiert und tun es noch immer. Und sie haben Humor! So viel gelacht wie mit diesen Frauen habe ich noch nie.
Hat der Film Ihren Glauben verändert?
Es gab eine Zeit, da habe ich mich für Buddhismus interessiert. Aber seit ich in der Mongolei nicht auf einen heiligen Berg steigen durfte, weil ich als menstruierende Frau nicht rein bin, habe ich genug davon. Egal, ob Gott oder Allah, die Frau gilt in jeder Religion als Sünderin. Ich glaube an das Leben, es ist ein Geschenk, ganz egal, wer es uns gegeben hat. Es ist wichtig, dafür dankbar zu sein und es zu geniessen. Was nachher kommt, interessiert mich erst, wenn es so weit ist.
Sie wurde als die jüngste Miss Schweiz bekannt: Melanie Winiger wurde mit 17 Jahren zur schönsten Frau der Nation gewählt. Aufgewachsen ist sie in Losone im Tessin, ihre Mutter ist Kanadierin mit indischer Abstammung. Sie profilierte sich als Moderatorin und Schauspielerin, von 2008 bis 2012 war sie mit Rapper Stress verheiratet. Vor anderthalb Jahren gab sie dem DJ Reto Ardour (35) auf Ibiza das Jawort. Und sie ist Mutter des 16-jährigen Noël.
Sie wurde als die jüngste Miss Schweiz bekannt: Melanie Winiger wurde mit 17 Jahren zur schönsten Frau der Nation gewählt. Aufgewachsen ist sie in Losone im Tessin, ihre Mutter ist Kanadierin mit indischer Abstammung. Sie profilierte sich als Moderatorin und Schauspielerin, von 2008 bis 2012 war sie mit Rapper Stress verheiratet. Vor anderthalb Jahren gab sie dem DJ Reto Ardour (35) auf Ibiza das Jawort. Und sie ist Mutter des 16-jährigen Noël.
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