Ein kurzes Smokingkleid mit tiefem Ausschnitt und High Heels – das ist für Marie Leuenberger (36) kein Widerspruch zum Feminismus, im Gegenteil: «Ich bin eine Frau und muss meine Weiblichkeit nicht verstecken.» Am Freitag wurde sie bei der Verleihung des Schweizer Filmpreises für ihre Rolle im Kino-Hit «Die göttliche Ordnung» mit einem Quartz geehrt.
Leuenberger will Männern auf Augenhöhe begegnen
Darin spielt Leuenberger eine Frau, die sich Anfang der 70er-Jahre für das Frauenwahlrecht einsetzt. Der Film hat sie verändert: «Früher habe ich mich eher in die Mädchenrolle drängen lassen. Heute trete ich Männern gegenüber anders auf – ich möchte ihnen auf Augenhöhe begegnen.»
Trotz Gleichstellungsgesetz noch Ungerechtigkeit
In der Schweiz dürfen die Frauen erst seit 1971 abstimmen, für Marie Leuenberger gibt es aber trotz Gleichstellungsgesetz noch zu viele Ungerechtigkeiten. «Sobald sie Mutter werden, bleibt manchen Frauen fast nichts anders übrig, als zu Hause zu bleiben. Die Krippenplätze sind enorm teuer. Und dann verdienen sie auch noch weniger», meint die Schauspielerin. Sie lebt mit ihren kleinen Kindern in Berlin. «Dort ist die Krippe vergleichsweise fast umsonst.»