Der Gstaader Immobilienkönig Marcel Bach (63) stammt aus einfachen Verhältnissen und arbeitete lange auf dem elterlichen Hof. Heute ist er mit seiner Firma beste Adresse für Liegenschaften. Er ist Mitbesitzer des Hotels Alpina und des Skigebiets Glacier 3000. Mitte der 80er-Jahre initiierte er die Country Night. «Country ist sehr vielfältig, direkt verwandt mit Pop und Rock», erklärt er seine Liebe zum Genre. «Ich bin viel in den USA, wo diese Musik zum täglichen Leben gehört. Und in meinen jungen Jahren habe ich Landwirtschaft studiert, was meine Nähe zum Country auch erklärt.»
Vom Lastwagenfahrer bis zum Milliardär
Manche halten Gstaad für versnobt. Passt Country zum Ort? «Viele Leute haben eine falsche Vorstellung und denken, die Menschen hier essen nur Kaviar und trinken Champagner», sagt Bach. «Im Dorf leben rund 7000 Menschen, vom Lastwagenfahrer bis zum Milliardär. Dieser Mix widerspiegelt sich auch im Publikum. Und wir möchten für alle zugänglich sein. So gibt es auch keinen VIP-Bereich, die Musik steht wirklich im Zentrum.»
Starke internationale Namen sind gefragt
Bach kann sich gut erinnern, wie alles begonnen hat. «Mitte der Achtzigerjahre gab es die Rialto Bar. Die hatten dort einen Countrysänger, der bei den Leuten gut ankam. Mir und meinen Freunden kam aus dem Moment heraus die Idee zu einem Festival. Und weil es schon einige ähnliche Veranstaltungen gab, einigten wir uns auf starke internationale Namen. Qualität war von Anfang an unser Standard. Wir haben dann überraschend gleich zu Beginn Loretta Lynn bekommen und konnten uns einen guten Namen machen.» Weitere Höhepunkte unter vielen waren die Auftritte von LeAnn Rimes mit Ronan Keating, Lyle Lovett oder Lady Antebellum, die damals am Beginn ihrer Karriere standen.
«Ich mache bis 99 weiter»
Der OK-Präsident hat ein Näschen für kommende Namen und wendet viel Zeit für sein Hobby auf. «Bei den Verhandlungen können wir auch mit Standortvorteilen punkten: Der Qualität der Hotels und Restaurants, der Natur und der einzigartigen Landschaft.» Ein Ende ist für ihn nicht in Sicht. «Ich bin jetzt 63 und mache weiter, bis ich 99 bin, dann übergebe ich an meinen Nachfolger», sagt er lachend.