Sein Leben war ein wilder Ritt – jetzt überrascht Marc Dietrich (67) mit der Geschichte um seinen dritten Sohn Mischa (26). «Er kam trotz meiner Unterbindung zur Welt», erzählt das Ex-Mitglied von Peter, Sue & Marc im neuen Buch des Erfolgstrios. «Nochmals heiraten und ein Kind: Das war das Letzte, was ich damals wollte.»
Es geschah in den Jahren nach dem Aus des Trios 1981. «Ich rutschte in eine richtige Lebenskrise, verliess meine Familie, verkaufte meine Villa mit Verlust und wohnte in einem Knechtenzimmer», so Dietrich.
Er unterzog sich einer Vasektomie. «Das ist so was wie eine Entmannung», scherzt er. Bei ihm war das jedoch zwecklos. Fünf Jahre genoss er das Junggesellenleben – bis seine Freundin Barbara schwanger wurde. «Für mich brach eine Welt zusammen.»
Dietrich zweifelte nicht lange daran, dass das Kind von ihm war. Ein Test bestätigte seine volle Zeugungsfähigkeit.
«Und man sieht ja, dass Mischa von mir ist», sagt er liebevoll. «Er hat die Musik im Blut und ist ein super Drummer. Zudem hat auch er eine Vorliebe fürs Essen. Er arbeitet als Koch.»
Viel Kontakt hatte Dietrich zu seinem Jüngsten aber nicht. «Ich sah Mischa nicht oft, als er klein war. Wir begegneten uns erst bei der Konfirmation wieder.»
Mischa nimmt es seinem Vater nicht übel: «Für mich war es ganz normal, so aufzuwachsen. Ich hatte ein super Mami, und wir haben uns jetzt ja wiedergefunden. Das ist schön.»
Seit ein paar Jahren sehen sich Vater und Sohn wieder regelmässig. «Ich liebe Mischa», sagt Dietrich. «Es reut mich keine Sekunde, dass es ihn gibt!»
Verglichen mit Peter und Sue blickt Marc wohl auf das bewegteste Leben zurück. «Vor zehn Jahren hatte ich meine zweite grosse Lebenskrise, diesmal gesundheitlich», ergänzt er.
Nach einem Herzinfarkt und zwei Rückenoperationen kam noch ein Burn-out dazu. «Das riss mich in ein tiefes, schwarzes Loch. Ich verlor meinen Job.»
Da war sich Marc auch nicht zu schade, in der Berner Altstadt Müll einzusammeln. «Bis zur Pensionierung arbeitete ich halbtags als Strassenwischer und war glücklich dabei.»
Heute ist Marc ein gesunder und zufriedener Rentner. «Es ist mir bewusst, dass ich weit mehr erleben durfte als die meisten Menschen auf dieser Welt.»