Luzerner Wrestler erobert Amerika – in Unterhosen
«Den bösen Blick übe ich im Spiegel»

Vor diesem Luzerner Muskelberg zittert Amerika! Unter dem Namen Antonio Cesaro ist Claudio Castagnoli (35) der Superstar der Wrestling-Szene.
Publiziert: 21.01.2016 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 15:40 Uhr
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«Cesaro» wird auch als «Swiss Superman» gehandelt.
Foto: zVg
Angelika Meier

Mit dem Blick eines Bösewichts, einem Bizeps wie dem von Arnold Schwarzenegger und Schweizer Akzent hat sich der 1,96-Meter-Riese Claudio «Cesaro» Castagnoli (35) in die Herzen des US-Publikums geprügelt. Nun kommt der Luzerner mit seiner Show «Raw» auf dem Jugendsender Joiz auch ins Schweizer Fernsehen. Seine Kampfkünste sind ab 28. Januar wöchentlich zu sehen.

BLICK: Cesaro, Sie tragen Ihren linken Arm in der Schlinge. Sind Sie verprügelt worden?
Claudio «Cesaro» Castagnoli: (Lacht) Blöderweise ja. Ich habe mir im Herbst bei einem Kampf im Ring die Schulter gerissen. Weil ich es erst nur für eine Quetschung hielt, kämpfte ich zwei Monate verletzt weiter. Dank einer Operation sollte ich aber bald wieder in den Ring steigen können.

Bekommen Sie im Ring oft aufs Dach?
Ausser ein paar Blessuren habe ich mich in meiner bisher 15-jährigen Wrestler-Karriere noch nie verletzt. Das habe ich meinem ausgewogenen Training zu verdanken. Ich bin kein aufgepumpter Muskelprotz, sondern trainiere auch Ausdauer und mache Yoga.

Ihre Körpermasse sind beachtlich: 105 Kilo, verteilt auf 1,96 Meter. Was essen Sie zum Zmorge?
Steak, Broccoli und Kartoffeln. Selbst gekochtes, frisches Essen ist mir sehr wichtig, ich achte auf unbearbeitete Nahrungsmittel. In der Schweiz ist das kein Problem, in den USA bist du schon froh, wenn du im Supermarkt etwas bekommst, was nicht genmanipuliert ist.

War es Ihnen noch nie unangenehm, dass Sie in hautengen Höschen gegen eingeölte Kolosse kämpfen?
Nein, man muss auch über sich selbst lachen können. Mit Wrestling lebe ich meinen Traum. Das ist wie ein Live-Actionfilm – und du bist der Held. Selbst meine Schweizer Freunde, die anfangs die Stirn runzelten, finden es mittlerweile cool. Ich muss mir nur ab und zu Unterhosen-Witze anhören.

... oder, dass Sie als Kämpfer ein schlechtes Vorbild für die Kinder sind.
So etwas sagt kein Amerikaner. Wir Wrestler sind gute Typen, leben gesund, machen Sport und nehmen keine Drogen. An unsere Shows kommen ganze Familien, und die Kleinen wollen uns vor dem Kampf ein High Five geben. Viele denken aber, dass gross und muskulös gleich dumm ist.

Hätten Sie denn ­einen Plan B für eine andere Kar­riere gehabt?
Wrestling ist mein Plan B. Ich habe die Handelsschule abgeschlossen und hatte einen tollen Bürojob in der Schweiz. Das Schicksal wollte es, dass ich eine Greencard gewann und meinen Kindheitstraum vom Wrestling erfüllen konnte.

Sie machen privat nicht den Bad-Boy-Eindruck aus dem Ring.
Ach, den bösen Blick übe ich zu Hause im Spiegel (seine Augen verdunkeln sich). In Amerika bist du ohnehin schnell der Böse, wenn du eine fremde Sprache sprichst und düster schaust.

Wie viel an Ihrer Show ist eigentlich echt?
Die Faust ziehen wir nicht voll durch, aber der Kontakt ist da. Damit es keine Verletzungen gibt, gehen die Wrestler zum Beispiel in die Fallschule. Dort lernst du, dein Gewicht beim Fall vom Ring so zu verlagern, dass du dir nichts brichst.

Und wenn Sie auf dem Boden liegen, filmt der TV-Sender Ihnen zwischen die nackten Beine ...
Man kann halt nicht alles planen (lacht). Darum müssen die Hösli wirklich hauteng sitzen. Früher habe ich die Unterhosen noch selbst genäht, jetzt habe ich dafür keine Zeit mehr.

Im vergangenen Jahr hatten Sie 220 Kämpfe. Ist Ihr Traumjob auch eine Goldgrube?Mittlerweile verdiene ich pro Kampf 3000 bis 4000 Dollar und lebe mit meiner Freundin in einem schönen Häuschen in Florida. Aber der Weg hierhin war hart. Die ersten vier bis fünf Jahre habe ich von meinem Ersparten gelebt, nur Fertignudeln und Chicken-Nuggets gegessen und meine Wohnung mit drei Kumpels geteilt. Jeder Traum hat seinen Preis.

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