Lucas Fischer blickt aufs Jahr zurück
«Seit dem Outing fühle ich mich so viel freier»

2018 machte Lucas Fischer seine Liebe zu Männern öffentlich. Für BLICK wagt der Ex-Kunstturner einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate.
Publiziert: 29.12.2018 um 16:35 Uhr
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Nach dem Karriereende als Kunstturner arbeitet Lucas Fischer als Musiker.
Foto: Thomas Meier
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Remo BernetRedaktor People

Der ehemalige Kunstturner Lucas Fischer (28) blickt auf ein bewegtes Jahr zurück. «An langweilige Momente kann ich mich nicht wirklich erinnern», meint er. Schon mit einem Höhepunkt ging es für ihn zu Jahresbeginn los: Der Aargauer nahm in der SRF-Tanzshow «Darf ich bitten» teil. «Es war etwas komplett Neues für mich. Beim Tanzen muss man locker sein. Beim Turnen hingegen spannt man immer alles an.» Für die riesige Herausforderung habe er deshalb alles gegeben und täglich trainiert. Mit Erfolg: Lucas Fischer landete im Finale auf dem dritten Platz.

Mitten in der Vorbereitungszeit zur Tanzshow verlor Fischer seinen Grossvater. «Das hat mich sehr durchgeschüttelt», erzählt er. «Er war der erste Mensch, der mir sehr nahe stand und von uns gegangen ist.» An der Beerdigung nahm Fischer auf seine ganze eigene Art Abschied von seinem Vorbild. Bei der Abdankung sang er eine extra geschriebene Version des Leonard-Cohen-Songs «Halleluya», den er mit seinem Grosspapi verbindet.

Song mit grosser Botschaft

Beruflich lief es für Fischer in diesem Jahr rund: So durfte er mit «Das Zelt» auf Tour gehen und wurde mit seiner eigenen Show sogar im Ausland für Auftritte gebucht. Eine Vorstellung wird er selbst so schnell nicht mehr vergessen. «Ich konnte in der Fliegerhalle im Verkehrshaus auftreten. Das war eine unglaublich schöne Kulisse!» Auch über ein Jahr nach der Veröffentlichung seiner Biografie «Tigerherz» wird er noch immer häufig für Lesungen eingeladen. «Damit hätte ich nie gerechnet.»

Sein grösstes Highlight des Jahres war aber etwas anderes: Sein eigenes Lied «So wie du bist». Der Song sei für ihn eine Art Befreiungsschlag gewesen. «Er soll einfach zeigen, dass jeder richtig ist, wie er ist und lieben darf, wen er lieben will.» Und genau das macht Fischer selbst.

Freier dank Outing

Im Interview mit SonntagsBlick machte er Ende September seine Liebe zu Männern öffentlich. «Seit dem Outing fühle ich mich so viel freier», schwärmt der 28-Jährige. Denn: «Gegen aussen habe ich immer gelächelt, aber zu Hause war ich damit beschäftigt, mich zu finden.» Das sei nun vorbei.

2018 führte Fischer seine erste Beziehung mit einem Mann. Diese ging jedoch im Sommer auseinander. Jemand Neues hat er noch nicht an seiner Seite. Aktiv auf der Suche sei er aber auch nicht. Seine Zeit investiert er momentan sowieso in neue Projekte: «Ich arbeite an neuen Songs und hoffe schon bald mein eigenes Album veröffentlichen zu können.»

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