BLICK: 1. Was bedeuten Ihnen Weihnachten?
Linda Fäh: Weihnachtszeit ist Familienzeit. Wir feiern alle zusammen im Elternhaus. Es gibt gutes Essen, Geschenke, wir musizieren gemeinsam und machen Gesellschaftsspiele – es wird viel gelacht! Meine Mutter überraschte uns in den letzten Jahren jedes Mal mit einem anderen Weihnachtsgericht. Ich freue mich immer am meisten, wenn es Tischgrill mit Gemüse und Pommes frites gibt. Heute schaue ich nicht auf meine Figur.
2. Beten Sie?
Zwischendurch, in bestimmten Situationen. Das tue ich aber nur für mich. Wenn ich in einer fremden Stadt bin und eine schöne Kirche sehe, gehe ich oft hinein und zünde ein Kerzlein an.
3. Wie ist Ihr Weihnachtsbaum dekoriert?
Ich hatte bisher noch nie einen eigenen, das wäre eine Zumutung für den Baum. Er würde keine Beachtung bekommen, da ich so selten zu Hause bin. Aber meine Mutter dekoriert den Weihnachtsbaum in meinem Elternhaus jedes Jahr neu und wunderschön.
4. Sie glauben an Engel: Wann fühlen Sie, dass sie Sie beschützen?
Ich glaube vor allem an Schutzengel. Ich fahre so oft Auto, und es ist noch nie etwas Schlimmes passiert. Zu Hause habe ich Engel zur Dekoration aufgestellt – ich hoffe auf ihren Schutz.
5. Was singen Sie heute Abend mit Ihrer Familie?
Klassische Weihnachtslieder wie «O du fröhliche» und «Stille Nacht». Meine 91-jährige Grossmutter ist immer die Lauteste. Und vielleicht singe ich mein eigenes neues Lied: «An Weihnachten kommen die Engel.» Eigentlich können wir das auch in meiner Show «Klingende Weihnachten» schauen.
6. Wie viel trinken Sie heute Abend – und wie viel das ganze Jahr über?
Ich versuche, jeden Tag drei Liter zu trinken. Das gibt mir die nötige Energie. Also ich spreche jetzt von Wasser (lacht). Alkohol trinke ich nicht viel, da ich für meine Auftritte und Jobs fit sein muss. Wenn ich aber ein spezielles Wochenende frei habe oder es etwas zu feiern gibt, geniesse ich gerne mal ein Cüpli oder ein Glas Rotwein. Im Urlaub oder an besonderen Familienfeiern darf es auch mal ein Glas mehr sein.
7. Wovor fürchten Sie sich jetzt an den Festtagen?
In der jetzigen Zeit fürchte ich mich vor weiteren Anschlägen irgendwo auf der Welt. Solche Geschehnisse wie kürzlich in Paris beschäftigen mich sehr.
8. Gibt es bei Ihnen auch mal Streit unterm Weihnachtsbaum?
Eigentlich jedes Jahr, immer wenn mein Vater ein Geschenk von uns bekommt, aber gar keines will. Er wünscht sich nie etwas und packt auch nicht gerne Geschenke aus. Aber wir wickeln dann zum Spass alle Geschenke doppelt ein (lacht). Ernsthaften Streit gab es bisher unterm Christbaum allerdings noch nie.
9. Ihr schlimmstes Weihnachtsgeschenk?
Ich bin mir sicher, dass jede Menge Leute heute den BLICK lesen. Deshalb möchte ich hier niemandem nahetreten. Aber ich bekam tatsächlich noch nie ein so schlimmes Geschenk, dass ich mich daran erinnern würde. Wir schreiben immer eine Wunschliste. So kann das Ganze etwas gesteuert werden, und jeder bekommt nur Dinge, die er auch gebrauchen kann.
10. Wie viel geben Sie für Geschenke aus?
Etwa fünfhundert Franken.
11. Wann hat man genug Geld?
Eine sehr individuelle Frage. Ich persönlich kann mir die Dinge kaufen, die ich dringend benötige, und mir darüber hinaus immer mal wieder spezielle Wünsche erfüllen. Das ist schon viel. Generell strebe ich nicht nach Reichtum, sondern freue mich über ein erfülltes, leidenschaftliches und spannendes Leben.
12. Was würden Sie für kein Geld der Welt kaufen?
Sex.
13. Hand aufs Herz: Darf man zu Weihnachten Sextoys verschenken?
Ja, warum nicht? Aber nur so als Tipp von Frau zu Mann: Schenkt eurer Liebsten noch etwas anderes dazu (lacht).
14. Geht Sex ohne Liebe?
Das kann ich nicht im Allgemeinen beantworten. Für mich gehören Sex und Liebe zusammen.
15. Werden Sie im 2016 Mami sein?
Ich habe doch erst im September mein zweites Baby auf die Welt gebracht: mein Album «Du kannst fliegen». Jetzt fliege ich damit erstmals durchs neue Jahr. Dann sehen wir weiter (lacht).
16. Wie viele Kinder sind zu viel?
Ich liebe Kinder. Je mehr, desto besser. Derzeit aber nur im Publikum! Wenn ich das Glück habe, eines Tages auch eigene Kinder zu bekommen, dann wünsche ich mir nur, dass sie gesund sind – wie viele auch immer.
17. Wie hätten Sie als Bub geheissen?
Mirco. Aber ich bin sehr froh, als Mädchen auf die Welt gekommen zu sein.
18. Welche Eigenschaften möchten Sie Ihren Kindern vererben?
Die Gleichen, die ich mit auf den Weg bekommen habe: Dankbarkeit, Bodenständigkeit, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Respekt und Hilfsbereitschaft.
19. Und welche auf keinen Fall?
Meinen Sturkopf? Und meine Eigenschaft, schlecht Nein sagen zu können.
20. Der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
Dass ich auf meine vertrauten Leute im Umfeld hören und zählen soll! Es gibt immer Einflüsterer, die meinen, sie wüssten alles besser. Etwa wie es mit einem weitergeht oder wie man noch mehr erreichen kann. Ich vertraue auf mein Team, mein Bauchgefühl und meinen Instinkt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das ist mein Lebensmotto.
21. Wovon träumt man mit 28?
Ich träume von einer Konzerttournee in Deutschland und einer eigenen grossen Musik-Show im Fernsehen. Wobei: Mit der Weihnachtssendung auf SRF, die heute Abend ausgestrahlt wird, ist bereits ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hoffe, dass ich noch lange gesund bleiben darf und meine Leidenschaft – die Musik – mit den «Fähns» teilen kann.
22. Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Mit diesem Thema habe ich mich noch nicht intensiv befasst. Vielleicht fühle ich mich noch zu jung. Ich kann mir ein Leben danach nicht richtig vorstellen. Andererseits wünsche ich mir, dass es nicht einfach fertig ist.
23. Haben Sie einen Organspende-Ausweis?
Ich spende mit meiner Musik tagtäglich mein Herz an meine «Fähns». Einen offiziellen Ausweis habe ich nicht.
24. Wann haben Sie zuletzt geweint?
An meinem Geburtstag, am 10. November. Ich war krank und fühlte mich etwas ausgelaugt. Als ich dann ein besonderes Geschenk bekam, welches mich an einen speziellen Ort und ein Erlebnis erinnerte, kamen mir die Tränen. Was es war, behalte ich für mich. Aber es hat mir gezeigt: Mir fehlt nichts zum Glücklichsein. Ich habe die besten Menschen um mich herum. Sie unterstützen mich in meinem Tun – und vor allem auch in meinem Lassen. Meine Liebsten gehen mit mir meinen Weg. Das bedeutet mir alles. Und darum will ich den Heiligen Abend mit niemandem sonst verbringen.
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