Prügel, Knast, Kontrollverlust. Pete Doherty (38) und Lauryn Hill (42) bringen Rock ’n’ Roll ans Jazzfestival. In die Vorfreude mischt sich Spannung, Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander.
Vor allem der Bad Boy der Britrock-Szene dominiert seit Jahren die Schlagzeilen. Sein Aufstieg mit den Libertines, die Affäre mit Model Kate Moss (41), das Heroin, die Schlägereien – ein Skandal jagt den nächsten.
Chaos-Potenzial ist heutzutage Gold wert
Seit einiger Zeit soll Doherty clean sein. Seine Konzerte in diesem Jahr: ein Triumph. In Montreux trifft man deshalb keine Massnahmen. Kommt hinzu: Hochrisiko-Künstler haben zwar Chaos-Potenzial. Doch sie sind auch besonders interessant. In Zeiten von durchgeplanten Mainstream-Shows Gold wert.
In dieses Muster passt Lauryn Hill. «Killing Me Softly» macht sie 1996 zum Weltstar. Mit den Fugees verkauft sie Millionen von Platten. Doch sie kommt mit dem Erfolg nicht zurecht, taucht ab. Zudem wird ihre Karriere von Rechtsstreitigkeiten gestoppt. 2013 muss sie wegen Steuerhinterziehung für drei Monate hinter Gitter.
Klar, solche Biografien hinterlassen Spuren. Dohertys Ausbrüche sind legendär. Auch Beschimpfungen gehören zum Programm. Hill lässt Fans auch mal stundenlang warten, wie 2016 in Atlanta. Erklärung: «Es ist schwierig, meine Energie abzustimmen. Ich habe keinen Ein-und-Aus-Schalter.»
In Montreux hofft man, dass der Schalter bei beiden auf «ein» ist. Spannend bleibts so oder so. Angesagt sind später auch noch Macy Gray, Grace Jones und Brian Wilson – ebenfalls Stars, bei denen aus verschiedenen Gründen gezittert wird.