Ein braun gebranntes, fast faltenfreies Gesicht, nur ein paar wenige graue Haare und eine sportliche Figur – so kannte man den ehemaligen «Hopp de Bäse»-Moderator Kurt Zurfluh (†67). Der Mann hat in 270 Sendungen die Herzen der Volksmusik-Fans höher schlagen lassen. Sein Tod am letzten Samstag war ein Schock für die vielen Fans des Radio- und Fernsehmoderators. Der grösste Schock jedoch war es für seine Lebenspartnerin Barbara Schilliger (53), mit der er seit 13 Jahren in Weggis LU zusammenwohnte. Kennengelernt hat er Barbara im Coiffeursalon. Sie kümmerte sich um seine immer perfekt sitzende Frisur – und plötzlich war es Liebe.
«Umgeben von hilfsbereiten Menschen»
Sofort nach der Todesnachricht reiste sie nach Kuba. Seit gestern ist sie zurück in der Schweiz – noch ohne Kurts Urne. Wann er heimkommen wird, darüber kann Barbara noch nicht sprechen: «Natürlich ist das nicht ganz einfach, aber es ist allseits eine grosse Hilfsbereitschaft da. Ich war in Havanna umgeben von hilfsbereiten Menschen und bin auch hier in der Schweiz in guten Händen. Kurts Freunde sind auch meine Freunde, die mir helfen. Eine Bitte: Lassen Sie mir die notwendige Zeit zum Trauern und für die Verarbeitung des Todes meines Partners.» Sie steht unter Schock, sein Tod kam völlig überraschend: «Kurt machte jährlich einen Medizincheck. Er fühlte sich gesund und fit. Den Todeszeitpunkt können wir alle nicht auswählen. Wenns so weit ist …», sagt Barbara Schilliger traurig.
Seine Beliebtheit bei den Radiohörern und Fernsehzuschauern war gross – für seine Partnerin verständlich: «Kurt war sich immer treu geblieben, das hat man gemerkt. Er hatte eine Begabung, indem er mit jedermann auf Augenhöhe diskutieren konnte, er hob nie ab. Sein Rezept waren immer die vier M: Man muss Menschen mögen.» Niemand hat ihn so gut gekannt wie Barbara, bei ihr konnte der ehemalige Sonnyboy sich selber sein. Und das sei genau auch dieser Mensch gewesen, den die Öffentlichkeit so geliebt und geschätzt habe: «Er war genau so, wie er auch von Dritten wahrgenommen wurde. Wir genossen unsere Zeit, sei es in der Öffentlichkeit, aber vor allem auch im privaten Bereich.»
«Ich vermisse seine Fürsorglichkeit»
Bis zu seiner Pensionierung vor fünf Jahren hatte der bis dahin vielbeschäftigte Medienmann oft wenig Zeit für seine Barbara. Umso mehr haben sie nachher die gemeinsame Zeit genossen: «Kurt war Teil meines Lebens. Ich vermisse seine Fürsorglichkeit, seine Liebenswürdigkeit, seinen Humor, seine Grosszügigkeit, einfach alles. So sehr.»
Kurt Zurfluh hatte noch grosse Pläne. In einem Interview kurz vor seiner Pensionierung sagte er: «Ich möchte noch 30 Länder bereisen. In rund 120 war ich schon. Ich möchte unbedingt nach Alaska, Eisberge und Eisbären schauen. Daneben möchte ich als freier Journalist in Zeitungen und beim Radio tätig sein.» Nur noch wenige Jahre sind ihm nach der Pensionierung geblieben. Gerne denkt seine Partnerin an die gemeinsamen Reisen zurück: «Ich erinnere mich an die schönen Reisen, die wir gemeinsam machen durften. Für immer bleibend sind aber auch die vielen unspektakulären Momente des Alltags.»
Barbara Schilliger möchte für ihren Kurt eine würdige Abschiedsfeier organisieren. Wann und wo, kann sie noch nicht sagen: «Das werden wir nun alles klären. Wir sind es Kurt und seinem Umfeld schuldig, dass es eine würdige Gedenkfeier geben wird.»