Schlaf – ein Jungbrunnen!
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Gesund älter werden – Folge 1:Schlaf – ein Jungbrunnen!

Kurt Aeschbacher spricht mit Nina Ruge über Langlebigkeit
«Habe mich gefragt, ob das Gesundbeterei ist»

In ihrem neuen Podcast sprechen Wissenschaftlerin Nina Ruge und TV-Talkmaster Kurt Aeschbacher über das Leben – und wie man es besonders lange gesund führen kann. Hier erklären sie ihre unterschiedlichen Ansichten.
Publiziert: 04.06.2023 um 00:30 Uhr
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Für den Blick-Podcast «ZwägHochZwei» sind sich die Schweizer TV-Legende Kurt Aeschbacher und die deutsche Moderatorin und Autorin Nina Ruge gegenübergesessen.
Foto: Christian Kruse / Publify
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Noch in den 1970er-Jahren suhlten sich die Menschen im Wohlstand der Nachkriegsjahre, Fettleibigkeit und damit einhergehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren an der Tagesordnung. In den 1980ern sollten Aerobic-Shows den Zuschauerinnen und Zuschauern zu flachen Bäuchen und einem straffen Po verhelfen, bald kamen Yoga und der Ruf nach mehr Gemüse dazu. Die Tabakwerbung ist mittlerweile in vielen Ländern verboten. In den letzten zehn Jahren widmet sich auch die Wissenschaft eingängig dem gesunden Leben und forscht nach Mitteln und Wegen, das Leben nicht unbedingt besonders lang, sondern vor allem gesund zu gestalten. Zu dieser Bewegung gehört die deutsche Autorin und Moderatorin Nina Ruge (66). Sie referiert seit längerer Zeit zum Thema Zellerneuerung und Gesundheit im Alter. Für den Podcast «ZwägHochZwei» hat Blick sie dem TV-Entertainer und Genussmenschen Kurt Aeschbacher (74) gegenübergestellt.

Der Berner Moderator hat nie einen Hehl daraus gemacht, es nach seiner Pensionierung entspannt angehen lassen zu wollen. Dazu gehören auch Rotwein und gutes Essen. Beides haben Ruge und Aeschbacher übrigens auch bei den Podcast-Aufnahmen in der italienischen Toskana genossen – mit Mass, versteht sich. Im Gespräch mit SonntagsBlick erzählt Aeschbacher, wo er seinen Lebensstil nach den Podcast-Aufnahmen mit Ruge angepasst hat – und wo er getrost auf die Ratschläge verzichtet. Die Autorin gibt wiederum Einblicke in die komplexe Welt der Ernährung und Zellbiologie. Aeschbacher erklärt, wo seine Grenzen sind.

SonntagsBlick: Die Frage drängt sich auf. Wie haben Sie sich kennengelernt?
Nina Ruge: Kurt Aeschbacher ist natürlich auch über die Landesgrenzen bekannt. Ich habe bei einem Podium zum selben Thema mit ihm gesprochen. Danach bin ich noch einmal auf ihn zugegangen und habe gesagt: ‹Aber Kurt, Sie sind doch jetzt schon 74! Sie müssen doch endlich mal anfangen, gesund zu leben.› Er entgegnete darauf, dass er gern Fleisch esse und dass wir sowieso nicht ewig leben wollen. Ich habe ihm dann aber meine Bücher zugeschickt – und er wurde hellhörig.
Kurt Aeschbacher: (Lacht herzhaft) Genau so war es. Das Interessante ist: Es hat bei mir sehr viel ausgelöst – anfangs war ich tatsächlich sehr kritisch. Ich habe mich gefragt, ob das jetzt so eine esoterische Gesundbeterei ist. Nachdem ich angefangen habe zu lesen, habe ich realisiert: Nina ist nicht einfach mit Halbwissen auf ein Thema aufgesprungen, sondern hat diese Themen mit einem unglaublichen Engagement diese Themen bearbeitet. Und dann wollte ich mehr wissen.

Persönlich: Nina Ruge und Kurt Aeschbacher

Nina Ruge wurde in München geboren und studierte Germanistik und Biologie. Nach einer kurzen Beamtenlaufbahn landete sie beim Film und kam später zum Fernsehen. Von 1997 bis 2007 moderierte sie das Boulevardmagazin «Leute heute im ZDF». Mit diversen Büchern ging sie später ihrem Interesse für Gesundheitsthemen und Zellforschung nach, ihre Werke wurden teils zu Bestsellern.

Kurt Aeschbacher ist einer der bekanntesten Schweizer TV-Moderatoren. Der Berner studierte Wirtschaft an der örtlichen Universität und arbeitete ab 1981 als Redaktor und Moderator beim Schweizer Fernsehen. Über Formate wie «Karussell» lancierte er 2001 seine eigene Sendung «Aeschbacher», die bis 2018 ausgestrahlt wurde. Seit 2012 gibt er das Magazin «50plus» heraus.

Christian Kruse / Publify

Nina Ruge wurde in München geboren und studierte Germanistik und Biologie. Nach einer kurzen Beamtenlaufbahn landete sie beim Film und kam später zum Fernsehen. Von 1997 bis 2007 moderierte sie das Boulevardmagazin «Leute heute im ZDF». Mit diversen Büchern ging sie später ihrem Interesse für Gesundheitsthemen und Zellforschung nach, ihre Werke wurden teils zu Bestsellern.

Kurt Aeschbacher ist einer der bekanntesten Schweizer TV-Moderatoren. Der Berner studierte Wirtschaft an der örtlichen Universität und arbeitete ab 1981 als Redaktor und Moderator beim Schweizer Fernsehen. Über Formate wie «Karussell» lancierte er 2001 seine eigene Sendung «Aeschbacher», die bis 2018 ausgestrahlt wurde. Seit 2012 gibt er das Magazin «50plus» heraus.

War Herr Aeschbacher ein guter Schüler, Frau Ruge? Der Podcast basiert ja auch darauf, dass Sie nicht immer einer Meinung sind.
Ruge:
Absolut – sehr gelehrig, sehr aufmerksam. Und er hat immer kritisch nachgefragt.
Aeschbacher: Die kritischen Nachfragen sind der springende Punkt: Wir waren uns zum Beispiel einig, dass es sinnlos ist, unbedingt 120 Jahre alt werden zu müssen. Es gibt bei mir aber natürlich schon Fragezeichen: Mache ich jetzt Brotaufstriche mit Nahrungsergänzungsmitteln? Bei solchen Punkten haben wir uns ein wenig gerieben.
Ruge: Da möchte ich gerne noch einmal einhaken: Den Tipp «Brotaufstrich mit Nahrungsergänzungsmitteln» kannst du mir nun wirklich nicht anhängen, Kurt! Im Ernst: Nahrungsergänzungsmittel werden oft als Geschäftemacherei pauschal verunglimpft. Ich komme nun aus der Zellbiologie, und da muss man differenzierter hinschauen. Was passiert da – ab unserem 25. Lebensjahr, wenn wir altern? Wie wirken sich Faktoren wie Schlaf, Ernährung, Sport oder eben Nahrungsergänzungsmittel auf unseren Zellstoffwechsel und im Endeffekt auf unsere Langlebigkeit aus? Da muss man sich halt richtig reinfuchsen – auch, wenn Kurt sich immer wieder beschwert hat, ich wäre etwas arg wissenschaftlich geworden.
Aeschbacher: (Lacht) Lehrerin!

«ZwägHochZwei» wird unterstützt von CARE

CARE ist ein junges, auf Präventivmedizin spezialisiertes MedTech-Unternehmen aus Zürich. Wir unterstützen Menschen dabei, ihre Gesundheit besser zu verstehen, um ein gesünderes und längeres Leben zu führen. Dafür werden 46 Blutwerte regelmässig analysiert und von medizinischem Fachpersonal begleitet. Die Ergebnisse der Health Checks kannst du in der CARE App einsehen, tracken und verbessern.

CARE ist ein junges, auf Präventivmedizin spezialisiertes MedTech-Unternehmen aus Zürich. Wir unterstützen Menschen dabei, ihre Gesundheit besser zu verstehen, um ein gesünderes und längeres Leben zu führen. Dafür werden 46 Blutwerte regelmässig analysiert und von medizinischem Fachpersonal begleitet. Die Ergebnisse der Health Checks kannst du in der CARE App einsehen, tracken und verbessern.

Haben Sie Ihren Lebensstil denn aufgrund der Gespräche mit Frau Ruge angepasst, Herr Aeschbacher?
Aeschbacher:
Es hat mich beispielsweise sehr interessiert, was Intervallfasten bedeutet. Kann ich das? Und jetzt ziehe ich es regelmässig durch. Ich esse um 12 Uhr mittags zum ersten und um 19 Uhr zum letzten Mal. Ich habe damit zwar nicht abgenommen – aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich einfach besser fühle. Und was den Schlaf angeht: Ich habe jahrzehntelang zu wenig geschlafen, habe bis 2 Uhr morgens gearbeitet und bin um 8 Uhr wieder zur Arbeit. Jetzt habe ich einen Rhythmus gefunden, der mir genügend Tiefschlaf ermöglicht. Ausserdem habe ich begonnen, mich meinem Muskelaufbau zu widmen – und nehme jetzt Nahrungsergänzungsmittel.
Ruge: Und was ist mit der kalten Dusche?
Aeschbacher: (Lacht und räuspert sich) So weit bin ich noch nicht! Dafür esse ich mittags nur Gemüse und Salat – so wie ich das bei dir gelernt habe.

Gesund bleiben ist das eine – wie die Hollywoodstars für immer jung sein zu wollen, das andere. Geht Ihnen dieses Getue nicht auf die Nerven, Herr Aeschbacher?
Aeschbacher:
Wenn sich alte Menschen noch wie junge kleiden oder meinen, mit dem Rollbrett ihre Einkäufe erledigen zu müssen – dann finde ich das etwas peinlich. Ich bin ganz sicher nicht so. Es gibt einen Alterungsprozess, den Nina ja im Podcast auch erklärt: Man ermüdet schneller, der Körper verändert sich, die Schwerkraft wirkt überall (lacht). Es geht in unserem Podcast auch nicht darum, Jugendlichkeit zu bewahren – sondern Gesundheit. Und sich bewusst zu werden, dass man für sich selbst verantwortlich ist.

Die ersten drei Folgen von «ZwägHochZwei» sind bereits auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar. Jede Woche erscheint eine neue Folge zu einem anderen Thema. Auf Blick.ch sowie auf Youtube finden Sie die zudem auch als Video zum Anschauen.

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