Knatsch um «fragwürdigen» Ehrendoktortitel
Berner Studenten gegen Fürst Albert

Fürst Albert von Monaco wurde heute zum Ehrendoktor der Universität Bern ernannt. Den Studenten stösst das sauer auf.
Publiziert: 06.12.2014 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:46 Uhr
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Fürst Albert II. von Monaco in Bern
Foto: Keystone

Heute feiert die Universität Bern den «Dies academicus», ihren Tag der Akademiker. Im Zentrum steht jedoch nicht der hellste Kopf, sondern ein Blaublüter. Fürst Albert von Monaco (56) wird mit dem Titel des Ehrendoktors geehrt. Ein Grund zur Feier? Für viele ein Fauxpas! Die StudentInnenschaft der Universität Bern (SUB) echauffiert sich in einer Mitteilung über diesen Preis.

Stein des Anstosses: Der Ehemann der schwangeren Charlène von Monaco (36) wird ausgezeichnet, weil er die wissenschaftliche Forschung in verschiedenen Bereichen finanziell unterstützt hat.

Aus seiner gesellschaftlichen Stellung heraus setze sich Fürst Albert für die Belange der Wissenschaft ein, schreibt die Universität Bern dazu. Er habe ein besonderes Interesse für Klimawissenschaften. Davon profitierte auch die Universität Bern. 2008 unterstützte Fürst Albert über seine Stiftung ein Klimaforschungsprojekt der Universität mit 250'000 Franken.

Für die SUB ist das aber kein Grund zum Titelverleih. «Ehrendoktortitel sollten nach Ansicht der SUB persönliche Leistungen und Lebenswerke in wissenschaftsnahen Gebieten auszeichnen und keine Belohnung für grosszügige SponsorIinnen sein», kritisiert die Verbindung.

Über die fürstliche Forschungsunterstützung hat sich die SUB dennoch gefreut. «Wir als Studierende erachten es allerdings als problematisch, dafür einen Ehrendoktortitel zu vergeben», so die Studenten in ihrer Mitteilung. Geht es nach den Akademikern von morgen, gehören gemeinnützige Tätigkeiten heute fast zum Standard-Aufgabenprofil europäischer Monarchen.

«Nur wenige Menschen sind noch davon überzeugt, Fürsten seien von Gottes Gnade eingesetzt. Daher sind Monarchen beinahe gezwungen, ‹Gutes› zu tun, um sich vor der internationalen Öffentlichkeit zu legitimieren.» (meg)

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