Das Thema betrifft Eltern spätestens im Schulkindalter: Die Digitalisierung in der Erziehung. Wie handhaben prominente Väter und Mütter den Umgang mit Medien? SRF-Moderator Nik Hartmann (46) kaufte seinen beiden älteren Söhnen Constantin (16) und Frederik (13) je im Alter von 13 ein Smartphone. «Bezahlen tun wir das Abo. Irgendwie gehört es ja zur Grundausrüstung heute», sagt der Publikumsliebling zu BLICK.
App-Downloads werden kontrolliert
Dessen Gebrauch sei folgendermassen festgelegt: «Am Abend verlässt das Smartphone das Zimmer», sagt der TV-Mann dazu. Beim 13-jährigen Frederik gehe zudem jeder App-Download über ihn, sagt Hartmann. «Und Online-Games sind tabu. Wir haben ganz klare Regeln. Deren Umsetzung ist allerdings nicht immer einfach.»
Über den Tag gesehen verlaufe bei seinen Kindern bis zum Verlassen des Hauses noch alles analog. «Dann im Bus und Zug zur Schule fällt der Nacken zum ersten Mal Richtung Bildschirm. Frederik muss das Gerätli in der Schule wegschliessen und nimmt es erst nach Feierabend wieder hervor. Constantin scheint den Umgang mit dem Smartphone gut im Griff zu haben», so Hartmann. Dass er selber digital sehr aktiv sei, wertet Nik Hartmann als Vorteil. Schmunzelnd fügt er an: «Meine Followerzahl ärgert Constantin, so glaube ich, schon ein wenig.»
Bligg sieht es nicht so dramatisch
Musiker Bligg (42) war Gast im BLICK-Talk zum Digitaltag. Wie handhabt er die Digitalisierung bei seinem Sohn Lio (3)? «Als Eltern heutzutage muss man sich fragen: Soll ich sein Kind Youtube schauen lassen? Aber ich finde das alles nicht so dramatisch, die Kinder kommen in diese Welt herein, sie werden eines Tages nativ damit umgehen», findet er. Und wie streng handhabt er den Umgang mit Medien bei seinem Sohn? «Es gibt Situationen, wo er Kinder-Cartoons schauen kann oder auch auf Netflix. Ich sage es so: Nach einem aktiven Tag im Wald darf er ein oder zwei Folgen Cartoons von etwa 10 Minuten schauen.»
Eine halbe Stunde bei Stéphanie Berger
Moderatorin und Komikerin Stéphanie Berger (41) hat den 8-jährigen Sohn Giulien. Sie erlaubt ihm den Gebrauch des Handys maximal 30 Minuten am Tag. «Und auch nicht jeden Tag», sagt sie. Fernsehen oder auch kontrollierte Youtube-Sessions würde sie lediglich als Belohnung zulassen, ergänzt die Zürcherin. «Das ist mir wichtig.»
Werber und Unternehmer Frank Bodin (56) findet es wichtig, das Kind auf die digitale Welt gut vorzubereiten. Das ist ein wichtiger Teil der heutigen Erziehung. Seine Tochter Ayleen ist wie Stéphanie Bergers Sohn 8-jährig, hat bereits ein eigenes Handy. Bodin lässt Ayleen damit bewusst recht freie Hand. «Sie soll einen verantwortungsvollen Umgang von klein auf lernen. Dazu gehört auch, selbst zu merken, wann genug ist. Sie hat den Umgang mit dem Gerät selber gut im Griff.» Sie beschäftige sich derzeit gerne mit spielerischen Apps wie «Musically».
Auf Gefahren aufmerksam machen
Oft sei er auch dabei, um sich mit seiner Tochter auszutauschen. Er mache sie auch auf Gefahren im Netz aufmerksam, so Bodin. «Sie soll wissen, dass das Internet auch Schattenseiten hat. Zudem hat sie ältere Freunde, die schon eine Whatsapp-Gruppe haben. Hier muss sie lernen, dass man darauf achten muss, was man hin und herschickt. Selbstverständlich sind die Einstellungen so, dass ich jederzeit die Kontrolle darüber habe.» (wyt)