Noch Jahrzehnte nach ihrem Sieg im Jahre 1956 bekam Lys Assia (†94) ihren grossen Auftritt am Eurovision Song Contest (ESC): Man schmückte sich viele Male mit der Anwesenheit der ersten Gewinnerin des ESC, erwähnte und zeigte sie in der Live-Sendung.
Zuletzt 2015, als sie – auf einem goldenen Thron sitzend – in der Tributsendung zum 60. ESC-Jubiläum vom britischen Moderator Graham Norton eine Krone überreicht bekam. Liebevoll nannte er sie «Queen of Eurovision».
«Wir geben keinen Kommentar ab»
Wird diese Tradition nach Lys Assias Tod am ESC vom 8. bis 12. Mai in der Hafenstadt Lissabon über Bord geworfen? «Wir geben momentan keinen Kommentar ab», lässt die European Broadcasting Union, die den ESC organisiert, verlauten.
Es wäre nicht der erste Tribut: 2015, als Lys Assia selber am ESC in Wien war, spielte die österreichische Geigerin Lidia Baich «Merci Chérie» – den Titel, mit dem Udo Jürgens (†80) 1966 für Österreich den ESC gewann. Allerdings wurde der Contest damals vom Österreichischen Rundfunk ausgetragen. Muss die Schweiz erst den ESC gewinnen, damit Lys Assia gewürdigt wird?