Katja Stauber & Florian Inhauser, das Powerpaar von der «Tagesschau»
Wie hat Sie die Ehe verändert?

Seit fünf Jahren sind sie ein Paar, vor vier haben sie geheiratet und auch Schweres durchgemacht
Publiziert: 30.05.2012 um 18:24 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:30 Uhr
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Katja Stauber (49) und Florian Inhauser (43) harmonieren perfekt.
Foto: Toini Lindroos
Interview von Flavia Schlittler

Herr Inhauser, wie geht es Ihnen?
Florian Inhauser:
Danke sehr, mir geht es prima! Gesund und munter.

Frau Stauber, Sie bangten vor zwei Jahren um sein Leben, als es bei ­einer Tumor-Operation der Bauchspeicheldrüse zu Komplikationen kam. Wie standen Sie das durch?
Katja Stauber:
Ich ging einfach an seiner Seite durch diese Situa­tion, ich will mich auch nicht mehr daran erinnern. Florian und ich sind sehr starke Jetzt-Menschen. Das, was war, liegt hinter uns.

Sie sind seit vier Jahren verheiratet. Wie hat sich Ihre Ehe ver­ändert?
Florian Inhauser:
Ich glaube, nicht die Ehe hat sich verändert. Eher die Ehe mich: Ich bin vielleicht ein kleines bisschen ruhiger geworden. Ein ganz kleines bisschen.
Katja Stauber:
Stimmt. Er ist ein ganz kleines bisschen ruhiger geworden. Das reicht dann aber immer noch, um mich ordentlich auf Trab zu halten.

Sie leben mit Katjas 14- und 17-jährigen Söhnen zusammen. Wie geht das Patchwork-Leben?
Florian Inhauser:
In den vergan­genen Jahren sind sie von angehenden zu vollberuflichen Teenagern herangewachsen. Ich würde mal sagen, wir haben alle drei den schwarzen Gürtel im Stiefsöhne- und Stiefvatersein.
Katja Stauber: Es hat sich alles gut ineinander gewoben, meine drei Männer machen das sehr gut miteinander.

2003 bis 2007 waren Sie Gross­britannien-Korrespondent fürs Schweizer Fernsehen in London. Was fasziniert Sie an der Stadt?
Florian Inhauser:
Alles! London riecht und tönt wie keine andere Stadt auf der Welt. Es ist die Mentalität der Leute und ihr rabenschwarzer Humor. Und da gibts da diese Monarchie. Um die sie, glaub ich, viele insgeheim beneiden. Vielleicht sogar auch ein bisschen die Schweizer.

Sie sind Historiker und oft auch in Krisengebieten unterwegs. In London haben Sie über die Hochzeiten von Charles und Camilla, Kate und William berichtet. War das nicht zu oberflächlich für Sie?
Klar ist das eher seichter Stoff. Natürlich habe ich anderswo Sachen erlebt, wo ich wirklich dachte: Hier wird Geschichte geschrieben! Aber indirekt habe ich mit den Royals Geld verdient, weil ich ja nach Arbeitstagen bezahlt wurde: Wenn sich Harry mal wieder daneben benahm, geheiratet und Geburtstag gefeiert wurde, konnte ich darüber berichten. Für mich ist das britische Königshaus vergleichbar mit einer sehr guten Operette. Wir sind amüsiert, leiden mit, freuen uns mit. Ohne die Windsors wäre die Welt ein bisschen weniger bunt.

Sind Sie ein Fan der Royals?
Katja Stauber:
Ich war vor allem ein grosser Lady-Diana-Fan. Diana hatte unglaublichen Glamour.

Heute erscheint um 20.05 Uhr auf SF 1 Ihr Dokumentarfilm «Mein London – Rapper, Rasenmäher, ­Royalisten». Womit überraschen Sie die Zuschauer?
Florian Inhauser:
Ich besuche zum Beispiel den königlichen Schuhmacher. Und bei dem hatte ich die exakte Kopie des königlichen Fusses von Lady Di in der Hand. Ich kann verraten: Sie hatte einen sehr, sehr schlanken Fuss. Und ich unterhalte mich mit dem 68-jährigen Eddie Seaward, dem Chef-Rasenflüsterer von Wimbledon. Er kennt wahrscheinlich von jedem seiner acht Millimeter langen Grashalme den Vornamen.

Die Queen und die Olympiade?
Die streifen wir natürlich auch. Im Fokus des Doks – den ich zusammen mit dem aktuellen SF-Korrespondenten in London, Peter Balzli, gemacht habe – stehen aber vor allem die enormen Gegensätze der Stadt. Ich begegne der Upper Class, Peter schaut sich den sozialen Bodensatz von London an.

Sind Sie der Queen je begegnet?
Einmal vor ein paar Jahren, als Anton Mosimann einen Orden bekam. Da stand sie gefühlte acht Meter von mir weg.

Wie war das?
Der Puls hat sich doch etwas erhöht. Da hat man eine Frau vor sich, die seit vollen 60 Jahren einen ziemlich guten Job macht. Unglaublich: Seit 60 Jahren lenkt sie diesen Royal-Dampfer fast fehlerfrei durch schwierige Gewässer. Das ist wie ein Taxifahrer, der 60 Jahre unfallfrei unterwegs ist.

Was fasziniert Sie mehr, Gesellschafts- oder Polit-Themen?
Ganz ehrlich? Krisen, Kriege, Katastrophen. Grauenhaft, gebe ich zu. Und dann gibts noch das K für Katja (lacht).

Die ersten drei K haben Sie beruflich miterlebt. Wie war das für Sie?
Katja Stauber:
Es war ja nicht plötzlich etwas Neues für mich. Ich kannte Florian als extrem engagierten Journalisten. Kaum kamen wir uns näher, ging er nach Pakistan. Da dachte ich schon: Super, so ist das jetzt. Würde er nun in den Irak wollen oder nach ­Afghanistan, würde ich wohl ein Veto einlegen und an seinen gesunden Menschenverstand appellieren, dass er sich nicht in zu grosse Gefahr begibt.

Wofür werden Sie von Zuschauern kritisiert?
Florian Inhauser:
Manchmal sind es inhaltliche Anregungen. Manchmal ist es aber auch einfach die Krawatte, die nicht ­gefällt, oder ich würde zu böse dreinschauen.
Katja Stauber: Ich bin froh über inhaltliche, faire Kritik. Bei Feedbacks zu Lippenstift oder Frisur. Den einen gefällts, den anderen nicht. Das gehört dazu und damit lebe ich gut.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Florian Inhauser:
Hoffentlich wie hier beim Interview wieder in einer Gartenbeiz (lacht).
Katja Stauber: Wir haben nie ­etwas ganz exakt geplant in unserem Leben. Das Jetzt ist doch immer am spannendsten. Das erleben und geniessen wir in vollen Zügen.

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