Sie sind seit zehn Jahren mit Ihrer Frau Salomé Jantz zusammen – haben Sie Ihre Beziehung jemals in Frage gestellt?
David Bröckelmann: Ja, vor etwa drei Jahren. Da gab es mal so einen Punkt in unserer Beziehung, an dem wir etwas liebloser an die Sache heran gegangen sind und es vermehrt gekracht hat.
Ist man in dieser Situation offener für eine Affäre? In Ihrem aktuellen Theaterstück «Achterbahn» spielen Sie ja einen verheirateten Mann, der einen Seitensprung plant.
Natürlich denkt man mal über sowas nach. Zum Beispiel wenn man eine hübsche Frau sieht. Da bin ich eben auch nur ein Mann. Aber am Ende muss man dem ja nicht nachgeben.
Würden Sie Ihrer Frau einen Seitensprung verzeihen?
Die Situation müsste eintreffen, aber wenn sie mich jetzt fragen: Ja, ich würde Salomé verzeihen. Das schwierige würde sein, das Vertrauen wieder aufzubauen.
Salomé Jantz: Auch ich würde David den Seitensprung verzeihen. Für mich hat das nichts mit Liebe zu tun. Es ist etwas rein körperliches.
Spielt Eifersucht in Ihrer Beziehung eine Rolle?
Salomé Jantz: Bei mir nicht. Ich stehe selbst auf der Bühne und kann es einsortieren, wenn David eine andere Frau auf der Bühne küsst. Bei meinem Mann siehts da anders aus. (lacht)
David Bröckelmann: Stimmt! Bei Salomés letzter Produktion hat sie ihr Bühnenpartner Schatz genannt. Das war schon komisch für mich.
Muss man einen Seitensprung beichten?
Salomé Jantz: Ich sage mal so: Was ich nicht weiss, macht mich nicht heisst. David muss es mir nicht sagen, wenn er nicht will. Gegenseitige Kontrolle ist nicht so unser Ding.
Im Handy des Partners zu stöbern ist also tabu?
David Bröckelmann: Absolut!
Wieviele Geheimnisse verträgt Ihre Ehe?
David Bröckelmann: Meine Frau und ich teilen nicht alles miteinander. Ich finde, der Mensch will Geheimnisse haben, und soll es auch.
Salomé Jantz: Jeder hat doch seine Leichen im Keller (lacht). Wenn man alles vom anderen weiss, «verzweisamt» man irgendwann und der Reiz geht verloren.
Streiten Sie eigentlich oft?
David Bröckelmann: Das passiert selten. Aber wenn, dann kracht es richtig. Am Ende gehen wir aber niemals schlafen, ohne uns vertragen zu haben.
Ist das das Geheimnis Ihrer Liebe?
David Bröckelmann: Das Geheimnis liegt tatsächlich im Verzeihen. Zudem muss man ständig an sich arbeiten und bereit sein, alte Muster aufzubrechen, um Neuem Platz zu schaffen.
Salomé Jantz: Und es ist wichtig, dass man nicht einfach nur Ehemann und Ehefrau ist. Man muss Freund und Freundin sowie Liebhaber füreinander sein.
Wie hält man sein Liebesleben denn frisch?
David Bröckelmann: Man darf die Erotik und das Knistern im Bett nicht vergessen. Wir gönnen uns die schönen Momente ganz bewusst.
Und dennoch haben Sie sich gegen Nachwuchs entschieden.David Bröckelmann: Kinder sind keine Accessoires und haben Recht auf regelmässige Strukturen und einem höchsten Mass an Zuwendung. Zudem finde ich, es ist ein Privileg, wenn man sich nicht ums Windelnwechseln kümmern muss, sondern die gemeinsame Zeit geniessen kann. Zudem können sich Kinder auch ganz schnell mal zu Lustkillern entpuppen. Aber dieses Problem haben wir beide ja nicht. (lacht)
Aber haben Sie in 20 Jahren keine Angst, alleine im Altersheim zu sitzen?
Salomé Jantz: Soweit denken wir nicht.
David Bröckelmann: Ich denke eher darüber nach, wie alt ich überhaupt mal werde. Aber nicht darüber, ob mich eines meiner Kinder im Altersheim besuchen kommt.
Sie sind beide Schauspieler - wer ist eigentlich der talentiertere?
Salomé Jantz: Generell würde ich sagen David.
David Brockelmann: Das ist jetzt aber nett von dir. Danke! Aber ich finde, es kommt immer auf das Stück an.
Und wie siehts mit Kritik füreinander aus?
David Bröckelmann: Wir sind einander nicht die grössten, aber sicher die liebevollsten Kritiker.
Wie genau sieht das dann aus?
Kritik klingt bei uns beiden dann in etwa so: Du Schatz, dass war jetzt totale Scheisse, aber du hast das trotzdem super gemacht.
Seit vier Jahren leihen Sie der Kasperli Figur Ihre Stimme. Fluch oder Segen?
David Bröckelmann: Ganz eindeutig Segen! Es ist eine Ehre, wenn man so ein Amt übernehmen darf. Immerhin präge ich damit das Kulturbewusstsein der Kleinsten.
Ein Sechser im Lotto also?
Ja! Und ich glaube, ich habe (im Schweizer Rahmen) sogar ein wenig gejubelt. (lacht)
Wäre TV auch noch eine Option für Sie?
Auf jeden Fall. Eine Rolle im Tatort wäre noch spitze!
Und wie gross ist die Angst, irgendwann mal keine Rollen mehr zu bekommen und am Ende beim Arbeitslosenamt vorstellig werden zu müssen?
Gross! Wir Schauspieler sind freischaffend und müssen uns jeden einzelne Franken vom Himmel pflücken. Der Druck und die Angst, dass die Quelle irgendwann mal versiegt, ist immer präsent.
Gibts einen Plan B?
Salomé Jantz: Ich hätte kein Problem damit, mich dann an die Migros-Kasse zu setzten.
David Bröckelmann: Und ich würde wieder in meinem alten Job im Service oder an der Bar schaffen gehen.
Bereuen Sie etwas in Ihrem Leben?
David Bröckelmann: Nein, aber es gab Zeiten, in denen ich unglücklich war.
Wieso?
Ich hatte Engagements am Theater und der Regisseur mochte mich nicht, oder die Menschen im Theater. Ich habe mich nicht wohl gefühlt und dann kann man auch nicht produktiv sein.
Wenn es Menschen schlecht geht, fangen Sie plötzlich an gläubig zu werden. Welche Rolle spielt Gott bei Ihnen?
David Brockelmann: Das kenne ich. Ich persönlich denke, dass es mehr gibt, als nur den Menschen. Ich sitze abends auch mal im Bett und bete.
Hat man mehr Angst vor dem Tod wenn man glaubt, als wenn man nicht gläubig ist?
David Brockelmann: Das denke ich nicht. Wer will schon gerne sterben?
Salomé Jantz: Ich habe nicht unbedingt Angst vor dem Tod, sondern eher vor der Frage, wie sehr man leiden muss, wenn es denn soweit ist.
Beschäftigen wir uns lieber wieder mit der Gegenwart - worauf sind Sie stolz im Leben?
David Bröckelmann: Auf vieles aber vor allem, dass wir es geschafft haben, uns zusammen eine tolle Existenz aufzubauen.
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