Käthy Gallo (66) denkt immer noch an ihren verstorbenen Mann. Trotzdem sagt sie:
«Ich will nicht neben Inigo beerdigt werden»

Es war der Wunsch von Schauspiellegende Inigo Gallo (†68) neben seiner ersten grossen Liebe, Magrit Rainer (†68), begraben zu werden. Diesen Wunsch hat ihm seine Käthy erfüllt. Trotz neuem Liebesglück denkt sie noch oft an ihren verstorbenen Mann.
Publiziert: 19.02.2014 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:35 Uhr
Von Silvana Guanziroli

Für einen Moment lebte die Vergangenheit wieder auf. An der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Volksschauspielerin Margrit Rainer († 68) vor zwei Wochen. Seither denkt Käthy Gallo (66) fast täglich an ihren verstorbenen Ehemann – an Schauspiellegende Inigo Gallo (†68). «Er musste viel zu früh gehen», sagt die Witwe nachdenklich. Vor vierzehn Jahren verlor er den Kampf gegen den Krebs, bis zum letzten Atemzug blieb sie an seiner Seite. Trotz dieser Verbundenheit und glücklichen zwölf Ehejahren sagt ­Käthy Gallo heute: «Ich will nicht neben Inigo beerdigt werden.»

Denn im Tod ist der Volksschauspieler mit einer anderen Frau vereint. Mit seiner ersten grossen Liebe Margrit Rainer. Als sie 1982 nach einer Operation starb, war Gallo ihr Lebenspartner. «Es war sein Wunsch, neben ihr beigesetzt zu werden.» Und diesen Wunsch hat ihm seine ­Käthy erfüllt. Das Grab befindet sich auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich. «Seither besuche ich die Grabstätte regelmässig und kümmere mich darum», sagt sie. Auch an dem Tag, als sich Rainers Geburtstag zum hundertsten Mal jährte. Dabei war es für Käthy Gallo nicht immer einfach, gegen den langen Schatten ihrer Vorgängerin zu bestehen. «Inigo hatte grosse Mühe, von ihr Abschied zu nehmen», berichtet sie aus der Anfangszeit ihrer Ehe. «Im Haus hingen überall ihre Porträts. Sogar im Schlafzimmer. Ich fühlte mich richtig beobachtet.» Erst nach und nach habe sie die Bilder durch neue ersetzen können. «Er brauchte seine Zeit, und ich gab sie ihm.» Und das Warten habe sich gelohnt. «Inigo war ein wahnsinnig gefühlsvoller, zärtlicher und aufmerksamer Mann», schwärmt die Witwe heute noch. «Mein Glück lag ihm wirklich am Herzen. Noch auf dem Sterbebett bat er mich: «Bitte werde wieder glücklich.»

Käthy Gallo nahm sich diese Bitte zu Herzen. Sie hat ein neues  Liebesglück gefunden. Heute lebt sie mit Lebenspartner Peter Pfister (69) in einem idyllisch gelegenen Haus im Knonauer Amt. Gemeinsam geniessen sie ihre Pension. «Er versteht, dass es Momente gibt, in denen ich an meinen verstorbenen Mann ­denke. Er begleitet mich sogar zu Inigos Grab. Das ist nicht selbstverständlich!» So hat er auch nichts dagegen, dass sie in einer Ecke des Hauses eine Gedenkstätte für ihren ersten Mann ­eingerichtet hat. Käthy Gallo macht sich jetzt darüber Gedanken, wie es nach ihrem Tod ­weitergeht. «Ich denke, es ist dann an der Zeit, Inigos Grabstätte aufzul­ösen. Bis dahin werde ich mich aber ganz sicher weiter darum kümmern.»

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