Franz Hohler wird heute Donnerstag 75-jährig und tritt mit einem «Spaziergang durch sein Gesamtwerk» im Kaufleuten Zürich auf. Danach folgt eine Bühnenpause bis September. «Ich versuche etwas pensionierter zu werden», begründet er diesen längeren Unterbruch.
Früh gelang dem 1943 in Biel geborenen Hohler ein erster Grosserfolg, es war gleichzeitig auch seine «Altersversicherung», wie er einst sagte. Die im Oktober 1967 erstmals vorgetragene Nummer «Ds Totemügerli» über die Fantasiefiguren «Schöppelimunggi» und «Houderebäseler» entwickelte sich zum Dauerbrenner im Radio und auch an Privatfeiern.
Die ans Berndeutsche angelehnte Geschichte fasziniert noch heute mit einer Fülle an erfundenen Wörtern, die wie das Verb «aschnäggele» oder der Ausdruck «i d Chnöde löte» Eingang in die Alltagssprache fanden.
Erfolge am Bildschirm, auf Konzertbühnen und in den Buchläden
Ab 1973 war Hohler zusammen mit René Quellet (†86) in der Kindersendung «Spielhaus» im Schweizer Fernsehen zu sehen, die bei Kindern enorm beliebt war. Das René-Bonmot «I säge nüt» wurde zum Schweizer Kulturgut.
Von 1980 bis 1983 realisierte er auch die TV-Sendung «Denkpause». Nachdem er das kritische Chanson «Le déserteur» von Boris Vian (†39) in Mundart als «Herr Oberschtdivisionär» vorgetragen hatte, wurde die Folge gestrichen. Daraufhin trat Hohler zurück.
Auf der Bühne begleitete er sich oft auf dem Cello. Als Liedermacher am prägendsten war er wohl mit dem Stück «Es si alli so nätt» aus dem Programm «Schubert-Abend» von 1979.
Auch als Schriftsteller kam er bei Jung und Alt gut an. Die Liste der Kinderbücher reicht von «Tschipo» 1978 bis «Die Nacht des Kometen» 2015. Für seinen besten Erwachsenen-Roman halten Kenner das Werk «Der neue Berg» von 1989, zuletzt erschien 2017 «Das Päckchen».
Als Co-Autor und Regisseur arbeitete Hohler intensiv auch mit dem Komiker Emil Steinberger (85) zusammen.